Mit großer Resonanz in Szene und Politik fand am 5. November die Verleihung des Albert-Mangelsdorff-Preises (AMP) an den Posaunisten Conny Bauer statt. Mit dem Festakt im Rahmen des Jazzfest Berlin im Haus der Berliner Festspiele feierte die Deutsche Jazzunion zugleich ihr 50-jähriges Jubiläum.
 
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier übersandte eine schriftliche Gratulation zum Jubiläum und dankte der Deutschen Jazzunion für ihr leidenschaftliches Engagement. Die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien, Kulturstaatsministerin Clauda Roth gratulierte dem Preisträger in einer ausführlichen Videobotschaft. Darin würdigte Roth außerdem die Verdienste der Deutschen Jazzunion etwa bei der Entstehung neuer Förderinstrumente auf Bundesebene wie dem Spielstättenprogrammpreis APPLAUS oder dem Musikfonds. Zudem bekräftigte sie ihr Ziel, die soziale Lage von Künstler*innen zu verbessern und kündigte Basishonorare auf Bundesebene an.
 
Nach der Begrüßung durch die künstlerische Leiterin des Jazzfest Berlin Nadin Deventer eröffnete Urs Johnen, Geschäftsführer der Deutschen Jazzunion, den Festakt. Der stellvertretende Vorsitzende Felix Falk würdigte in einem Grußwort die fünfzigjährige Historie des Bundesverbands und umriss die heutige Themen- und Mitgliedervielfalt. Johnen und Falk machten dringenden Handlungsbedarf insbesondere mit Blick auf angemessene Vergütung und soziale Absicherung, aber auch hinsichtlich der Situation der Spielstätten und im Bereich der Lehre deutlich. Mehrere Redner*innen warnten vor den aktuell drohenden Kürzungen im öffentlich-rechtlichen Rundfunk und den massiven Auswirkungen für den Jazz.
 
Für GEMA-Stiftung, GVL sowie den Förderungs- und Hilfsfonds des Deutschen Komponist:innenverbands als stiftendende Institutionen des mit 15.000 Euro dotierten Preises überbrachten Dr. Charlotte Seither und Sandy Backhaus Grußworte. Jazzpublizist Bert Noglik hob in einer mitreißenden Laudatio die herausragende Leistung von Conny Bauer als „Gigant auf seinem Instrument“ hervor. Sein Lebenswerk, für das er zurecht ausgezeichnet werde, sei noch immer nicht abgeschlossen, sondern setze sich weiter fort. Nach der Trophäenübergabe durch den Ehrenvorsitzenden der Deutschen Jazzunion Manfred Schoof bedankte sich Conny Bauer mit einer Improvisation auf der Bassposaune.
 
Im anschließenden Podiumsgespräch sprachen Prof. Manfred Schoof, Vorstandsmitglied Johanna Schneider, Jungprofi Ferdinand Büchner sowie Jazzwissenschaftlerin Dr. Bettina Bohle und Bert Noglik unter Moderation von Julia Tornier über Lebensrealitäten von Jazzmusiker*innen in Ost- und Westdeutschland.
 
Am Abend spielte Albert-Mangelsdorff-Preisträger 2023 Conny Bauer ein umjubeltes Konzert im Trio mit Hamid Drake und William Parker auf der großen Bühne des Festspielhauses.

 

Pressemitteilung
 
Deutsche Jazzunion verleiht Albert-Mangelsdorff-Preis an Conny Bauer und feiert 50. Jubiläum
 
+++ Posaunist Conny Bauer mit Albert-Mangelsdorff-Preis 2023 ausgezeichnet
+++ Jubiläums-Festakt mit großer Resonanz im Rahmen des Jazzfest Berlin
+++ Bundespräsident und Kulturstaatsministerin gratulieren
 
Berlin, 06.11.2023 | Mit großer Resonanz in Szene und Politik fand am 5. November die Verleihung des Albert-Mangelsdorff-Preises (AMP) an den Posaunisten Conny Bauer statt. Mit dem Festakt im Rahmen des Jazzfest Berlin im Haus der Berliner Festspiele feierte die Deutsche Jazzunion zugleich ihr 50-jähriges Jubiläum.
 
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier übersandte eine schriftliche Gratulation zum Jubiläum und dankte der Deutschen Jazzunion für ihr leidenschaftliches Engagement. Die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien, Kulturstaatsministerin Clauda Roth gratulierte dem Preisträger in einer ausführlichen Videobotschaft. Darin würdigte Roth außerdem die Verdienste der Deutschen Jazzunion etwa bei der Entstehung neuer Förderinstrumente auf Bundesebene wie dem Spielstättenprogrammpreis APPLAUS oder dem Musikfonds. Zudem bekräftigte sie ihr Ziel, die soziale Lage von Künstler*innen zu verbessern und kündigte Basishonorare auf Bundesebene an.
 
Nach der Begrüßung durch die künstlerische Leiterin des Jazzfest Berlin Nadin Deventer eröffnete Urs Johnen, Geschäftsführer der Deutschen Jazzunion, den Festakt. Der stellvertretende Vorsitzende Felix Falk würdigte in einem Grußwort die fünfzigjährige Historie des Bundesverbands und umriss die heutige Themen- und Mitgliedervielfalt. Johnen und Falk machten dringenden Handlungsbedarf insbesondere mit Blick auf angemessene Vergütung und soziale Absicherung, aber auch hinsichtlich der Situation der Spielstätten und im Bereich der Lehre deutlich. Mehrere Redner*innen warnten vor den aktuell drohenden Kürzungen im öffentlich-rechtlichen Rundfunk und den massiven Auswirkungen für den Jazz.
 
Für GEMA-Stiftung, GVL sowie den Förderungs- und Hilfsfonds des Deutschen Komponist:innenverbands als stiftendende Institutionen des mit 15.000 Euro dotierten Preises überbrachten Dr. Charlotte Seither und Sandy Backhaus Grußworte. Jazzpublizist Bert Noglik hob in einer mitreißenden Laudatio die herausragende Leistung von Conny Bauer als „Gigant auf seinem Instrument“ hervor. Sein Lebenswerk, für das er zurecht ausgezeichnet werde, sei noch immer nicht abgeschlossen, sondern setze sich weiter fort. Nach der Trophäenübergabe durch den Ehrenvorsitzenden der Deutschen Jazzunion Manfred Schoof bedankte sich Conny Bauer mit einer Improvisation auf der Bassposaune.
 
Im anschließenden Podiumsgespräch sprachen Prof. Manfred Schoof, Vorstandsmitglied Johanna Schneider, Jungprofi Ferdinand Büchner sowie Jazzwissenschaftlerin Dr. Bettina Bohle und Bert Noglik unter Moderation von Julia Tornier über Lebensrealitäten von Jazzmusiker*innen in Ost- und Westdeutschland.
 
Am Abend spielte Albert-Mangelsdorff-Preisträger 2023 Conny Bauer ein umjubeltes Konzert im Trio mit Hamid Drake und William Parker auf der großen Bühne des Festspielhauses.

Über den Albert-Mangelsdorff-Preis

Jazz in Deutschland hat eine lange Tradition. Sie begann in den 1920er Jahren, wurde durch den Nationalsozialismus unterbrochen und nach dem Zweiten Weltkrieg umso stärker neu belebt und fortgeführt. Spätestens seit den 1960er Jahren hat der Jazz hierzulande ganz eigene Ausprägungen, Strömungen und insbesondere Musiker*innen-Persönlichkeiten hervorgebracht.
 
Die Zahl der professionellen Musiker*innen, die eigene musikalische Wege gehen, neue musikalische Konzeptionen entwickeln und verfolgen, die selbst komponieren, arrangieren, interpretieren und improvisieren, wächst in beachtlichem Maße – erst recht seit der Etablierung entsprechender Unterrichts- und Studienangebote an Musikschulen und Musikhochschulen. Viele Jazzmusiker*innen aus Deutschland haben eine eigenständige Stimme entwickelt und finden national und international hohe künstlerische Anerkennung. Jazz ist ein wesentlicher und nicht mehr wegzudenkender Teil des deutschen Musiklebens insgesamt geworden.
 
Der Albert-Mangelsdorff-Preis wird an eine herausragende Musiker*innen-Persönlichkeit der deutschen Jazzszene für hervorragende und kontinuierliche musikalische Leistungen sowie eine bedeutende Rolle bei der Entwicklung des Jazz in Deutschland verliehen. Ausgezeichnet wird im Schwerpunkt ein entsprechendes Lebenswerk. Es kann jedoch auch ein*e Künstler*in von besonders großem aktuellen Einfluss bedacht werden. Frauen und Männer werden jeweils im Wechsel ausgezeichnet. Die*der Preisträger*in repräsentiert bis zur nächsten Preisvergabe und darüber hinaus auf nationaler und internationaler Ebene Jazz in und aus Deutschland.
 
Der mit 15.000 Euro dotierte Preis wird von der Deutschen Jazzunion vergeben und von der GEMA-Stiftung, der GVL und dem Förderungs- und Hilfsfonds des Deutschen Komponist:innenverbandes (DKV) gestiftet. Eigenbewerbung ist ausgeschlossen. Die Jury setzt sich zusammen aus Akteur*innen unterschiedlicher Bereiche der Jazzszene (Medien, Veranstalter, Stifter, Musiker*innen-Persönlichkeiten); sie entscheidet unabhängig und unter Ausschluss des Rechtsweges. Mitglieder der Jury und des Vorstands der Deutschen Jazzunion sowie deren Angehörige bzw. Angehörige desselben Haushalts sind von der Preisvergabe ausgeschlossen.
 
Die Jury des Albert-Mangelsdorff-Preises setzt sich zusammen aus Akteur*innen unterschiedlicher Bereiche der Jazzszene. Die AMP-Jury 2023 bestand aus Prof. Anette von Eichel, Nadin Deventer, Dr. Ralf Weigand, Angelika Niescier, Dr. Wolfram Knauer, Julia Neupert und Martin Laurentius.
 
Weitere Informationen: www.albert-mangelsdorff-preis.de

Über die Deutsche Jazzunion

Seit 50 Jahren versteht sich die Deutsche Jazzunion (bis 2019 „Union Deutscher Jazzmusiker“) als Sprachrohr der Jazzmusiker*innen in Deutschland. Im Jahre 1973 wurde sie im hessischen Marburg gegründet. Seitdem tritt sie für die Belange von Jazzmusiker*innen in Deutschland ein und hat sich nicht zuletzt kulturpolitisch als Ansprechpartnerin etabliert. Nach einer „Initiative für einen starken Jazz in Deutschland” erfuhr die Deutsche Jazzunion Anfang 2012 eine grundlegende Neustrukturierung und Stärkung und zählt heute über 1.600 Mitglieder.
 
Die Aufgaben und Ziele der Deutschen Jazzunion sind vielfältig. Es geht darum, Jazz in und aus Deutschland einen angemessenen gesellschaftlichen Stellenwert in der deutschen und europäischen Kulturvielfalt zu verschaffen. In Zusammenarbeit mit internationalen, nationalen und regionalen Jazzverbänden sowie jazznahen und spartenübergreifenden Organisationen vertreten wir die Interessen der Jazzmusiker*innen gegenüber gesetzgeberischen, politischen und kulturfördernden Instanzen auf Bundesebene und setzen uns für notwendige Verbesserungen der strukturellen und finanziellen Rahmenbedingungen für ausübende und lehrende Jazzmusiker*innen ein. Dabei haben wir die gesamte Jazzszene im Blick und engagieren uns ebenso für Veranstalter*innen, Journalist*innen, Kurator*innen und sonstige Akteur*innen.
 
Unsere Arbeit gestalten wir unter Berücksichtigung von Maßgaben sozialer und ökologischer Nachhaltigkeit sowie mit dem Ziel der Bekämpfung von Diskriminierungen jeglicher Erscheinungsformen. Die Deutsche Jazzunion ist in nationalen und internationalen Gremien und Organisationen vertreten. Zu den Aufgaben der Deutschen Jazzunion gehört es auch, Expert*innen in Jurys von Preisen oder Förderprogrammen zu entsenden. Seit 1994 verleiht die Deutsche Jazzunion alle zwei Jahre den von der GVL und GEMA-Stiftung mit 15.000 Euro dotierten Albert-Mangelsdorff-Preis. Dieser gilt als die wichtigste Auszeichnung für Jazz im deutschsprachigen Raum. Für herausragende Nachwuchsmusiker*innen wird darüber hinaus im Rahmen der Bundesbegegnung „Jugend jazzt“ jährlich der Förderpreis der Deutschen Jazzunion verliehen. Ebenfalls im biennalen Turnus laden wir gemeinsam mit lokalen Partner*innen an wechselnden Standorten im Bundesgebiet zur Fachkonferenz Jazz Now! ein, um den Austausch zwischen Jazzakteur*innen, Gesellschaft und Politik zu fördern.
 
Weitere Informationen: www.deutsche-jazzunion.de