Die Deutsche Orchestervereinigung wirbt während der aktuellen Beschränkungen des Musiklebens für mehr Auftrittsmöglichkeiten von Musikerinnen und Musikern in Gottesdiensten, selbstverständlich unter strenger Beachtung der Hygienevorschriften. Mit entsprechenden Appellen richtet sie sich an die beiden großen Kirchen in Deutschland.

"Der zweite Lockdown in diesem Jahr trifft erneut vor allem die Musikszene“, sagt Gerald Mertens, Geschäftsführer der Deutschen Orchestervereinigung (DOV) "Die neuerliche Schließung von Konzerthäusern, Opern, Theatern und sonstigen Veranstaltungsräumen bedeutet ein umfassendes Auftrittsverbot, das für die Betroffenen immer unerträglicher wird. Musikerinnen und Musiker suchen gegenwärtig überall händeringend nach Auftrittsmöglichkeiten.“

Die DOV begrüßt, dass die Kirchen anders als im Frühjahr weiterhin Gottesdienste abhalten dürfen. "Wir bitten bundesweit die Kirchenverantwortlichen, in den kommenden Wochen verstärkt Musikerinnen und Musiker aller Stilrichtungen sowie Musikstudierende zur musikalischen Ausgestaltung und Bereicherung der Gottesdienste einzuladen. Gerade im trüben Monat November mit Buß- und Bettag und Ewigkeitssonntag könnte mehr Musik im Gottesdienst eine besondere Bereicherung für die Menschen bedeuten.“

"Musik hat neben der Freizeitgestaltung seit den frühen Hochkulturen eine sinnstiftende religiöse oder kulturelle Bedeutung“, sagt Mertens. "Mit der Erlaubnis, Gottesdienste abzuhalten und sie musikalisch zu gestalten, wird die ursprüngliche und existentielle Bedeutung von Musik hervorgehoben. Bis weit ins 18. Jahrhundert ist mehr als die Hälfte aller überlieferter Musik geistliche Musik. Sie hat oft den Charakter vollständig komponierter Gottesdienste, zum Beispiel Messen, Kirchenkantaten oder Requien. Dies gibt die Möglichkeit, in Zusammenarbeit mit professionellen Orchestern und Ensembles diese Musik auf höchstem Niveau nun am ursprünglichen Platz ihrer Bestimmung aufzuführen.“

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