Drei große Orchesterwerke stehen im Mittelpunkt der neuen Porträt-CD von Marko Nikodijevic, eingespielt vom Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin (RSB) und dem hr-Sinfonieorchester Frankfurt. Marko Nikodijevic wurde 1980 in Subotica (Serbien) geboren, sein Schaffen ist von elektronischer Musik beeinflusst und bewegt sich zwischen scheinbaren Gegensätzen wie Fraktalem und Volksmusik, Prozess und Intuition oder geometrischen Rastern und historischem Material. Erschienen ist die CD im Rahmen der Edition Zeitgenössische Musik, einem Projekt vom Podium Gegenwart des Deutschen Musikrates, bei WERGO in Kooperation mit Deutschlandfunk Kultur.
Nikodijevic studierte zunächst in Belgrad Komposition bei Srdjan Hofman und ab 2003 bei Marco Stroppa an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Stuttgart. Zu den wichtigsten Unterstützern der letzten Jahre zählen die Dirigenten Teodor Currentzis und Vladimir Jurowski sowie das Ensemble intercontemporain. Derzeit ist Nikodijevic Gastprofessor an der Universität der Künste in Belgrad.
Das titelgebende Werk „ABSOLUTIO“ entfaltet sich wie die meisten Werke des Komponisten aus einem einfachen, aber strengen formalen Prinzip, in diesem Fall einem Dreiklang. Das Werk „abgesang“ vertont ein symmetrisch aufgebautes Gedicht seines ehemaligen Klavierlehrers Mátyás Molcer, das im Jahr 1995 geschrieben wurde, als sich die Heimat des Komponisten im Bürgerkrieg befand. In „da ispravitsja / gebetsraum mit nachtwache“ geht der Komponist noch weiter in den Erinnerungen zurück und beschäftigt sich mit dem kulturellen Erbe seiner Heimat, mit der Musik und Liturgie der serbisch-orthodoxen Kirche.
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