Im Rahmen des Rettungs- und Zukunftsprogramms NEUSTART KULTUR hat der Bundesverband Popularmusik e.V. Stipendien für freiberufliche Newcomer:innen ausgeschrieben. Es handelt sich hier um das bundesweit erste Stipendienprogramm dieser Art. Ziel der Förderung ist das eigene Schaffen der Akteur:innen zu unterstützen und trotz pandemiebedingter Schwierigkeiten möglich zu machen. Im Vordergrund steht dabei die weitergehende Professionalisierung der Stipendiat:innen. Bereitgestellt wurden die dafür benötigten Gelder von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien in Form von „Neustart Kultur“ Mitteln.

Mehr als 2.200 Anträge aus allen Regionen der Republik haben den Bundesverband im Antragszeitraum vom 10.06. bis 08.07. erreicht. Aufgrund eines positiven Juryvotums konnten insgesamt 768 Stipendien zu je 5.000 Euro ausgereicht werden. Für die reibungslose und flächendeckende Ausschreibung der Stipendien wurden neun Regionen gebildet. Als regionale Anlaufstellen für die Antragsberatung und auch die Ausschreibung in den neun Regionen dienten hierbei bestehende Popfördereinrichtungen wie z.B. in Nordrhein-Westfalen die LAG Musik in Zusammenarbeit mit create music NRW, einem Projekt des Landesmusikrats NRW. Diese Einrichtungen waren ebenfalls in die Bildung von unabhängigen Fachjurys eingebunden, die anschließend unter dem Dach des Bundesverbandes über die Vergabe des Pop Stipendiums entschieden. Gerade die aktive Einbeziehung der vorhandenen Popförderstrukturen hat sich dabei als Glücksgriff herausgestellt. 

„Wir haben in der Pandemie vor Augen geführt bekommen, wie existentiell gute Popförderstrukturen für die Entwicklung der Künstler:innen und damit des Kultur- und Wirtschaftsgutes Popmusik sind.“, so Olaf Kretschmar, erster Vorsitzender des Bundesverbandes. „Gleichwohl gibt es auch Kritiker der vielfältigen Förderprogramme, diese sind gleichwohl sehr auf das musikalische Produkt fixiert, von dem in dieser Sicht dann nämlich zu viel in zu schlechter Qualität den Markt verstopfe.  Der Bundesverband Pop hat demgegenüber die Menschen im Fokus, speziell die nachwachsende Generation, welche den systemrelevanten Branchen verloren gehen werden, wenn sie aus dem Musiksektor keine Impulse und Angebote erreichen.  Der Aufbau guter Infrastrukturen in den Regionen und die aktive Nachwuchsförderung sind für uns zwei Seiten derselben Medaille und eine Grundlage für die Innovations- und Zukunftsfähigkeit der gesamten Branche.“ 

Dass das Stipendium exakt da wirkt, wo es gebraucht wird, bestätigt auch Kira Hummen, Sängerin und Gitarristin aus Düsseldorf. „Das Popstipendium ist grade eine große Unterstützung für meine Musik. Es ermöglicht mir, trotz der immer noch durch die Pandemie erschwerten Bedingung, die speziell wir jungen Künstler:innen zu spüren bekommen, weiterhin kreativ zu arbeiten und mich mit meiner Musik zu etablieren“, so Kira Hummen.

Wenngleich es sich beim Pop Stipendium um ein Corona-Hilfsprogramm handelt, so hat doch aufgezeigt, wie wichtig und hilfreich die bundesweite Zusammenarbeit der regionalen Popfördereinrichtungen für die Künstler:innen ist. Die Zielstellung des BV POP ist daher eine nachhaltige Förderung und Intensivierung dieser Kooperationen.

Weitere Informationen zum “Pop-Stipendium“ stehen unter pop-stipendium.de bereit. Hier können sich Interessent:innen ab dem 30. Mai registrieren und ab dem 10. Juni ihre Anträge stellen. Eine umfangreiche FAQ-Sammlung bietet jetzt schon die Möglichkeit, Antworten auf sämtliche Fragen in diesem Kontext zu erhalten.

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