Die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) hat die Umsetzung eines weiteren Teilprogramms "Förderung alternativer, auch digitaler Angebote / Förderung digitaler Strukturen im stationären Musikfachhandel“ aus dem milliardenschweren Konjunkturpaket NEUSTART KULTUR verkündet. Dieses Teilprogramm wird der Deutsche Musikrat in Kooperation mit der Society Of Music Merchants (SOMM), einem Mitglied des DMR, umsetzen. Es soll dazu beitragen, die Zukunfts- und Wettbewerbsfähigkeit der Musikinstrumenten- und Musikequipmentbranche (MI-Branche) zu unterstützen und insbesondere dem in seiner Existenz bedrohten stationären Musikfach- und Tonträgerhandel eine nachhaltige Perspektive zu geben.
Das Forum Musikwirtschaft begrüßt diese weitere Maßnahme für die Erhaltung der eng miteinander verzahnten Musikwirtschaft. Damit kommt die Staatsministerin in Teilen den Empfehlungen der Musikwirtschaftsverbände nach, mit passgenauen Förderprogrammen alle Branchensektoren der kleinteiligen Musikwirtschaft zu berücksichtigten. Mit dem aktuellen Programm sollen insbesondere Kultureinrichtungen wie der Musikfachhandel, aber auch Hersteller, Vertriebe und Manufakturen von Musikinstrumenten und Musikequipment auf dem Weg in die Digitalisierung unterstützt werden.
Daniel Knöll, Geschäftsführer der SOMM: "Nach den Umsatzeinbußen im Musikfachhandel kann diese Förderung für viele Branchenakteure existenzsichernd sein und zeigt somit Perspektiven auf. Die Entschlossenheit von Kulturstaatsministerin Monika Grütters, die MI-Branche als wichtigen Teil der Musikwirtschaft zu unterstützen, hat eine hohe wirtschaftliche und kulturelle Bedeutung und ist gleichzeitig eine Wertschätzung einer ganzen Branche.“
Die Zahlen im Musikfachhandel sind schon seit langem alarmierend: seit 2009 sind über 30 % der stationären Musikfachhändler, die als lebendige Kulturzentren und Arbeitgeber in der Region eine elementar wichtige Funktion haben, kontinuierlich aus dem Stadtbild verschwunden. Diese Entwicklung wurde durch die Corona-Krise dramatisch beschleunigt. Ohne den Musikfachhandel und seine Beratungsleistung, der Betreuung von Künstler*innen, Musiker*innen und Laien ist dem musikalischen Leben die Basis entzogen. Eine Förderung des Musikfachhandels trägt dazu bei, auch weiterhin ein breites Musikspektrum für kulturelle Vielfalt zu ermöglichen. Mit dem nun von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) innerhalb des umfassenden Hilfsprogramms NEUSTART KULTUR für den Musikfachhandel bereitgestellten Paket i.H.v. vier Millionen Euro soll dieser Entwicklung erfolgreich begegnet werden.
Das Forum Musikwirtschaft freut sich über die Kooperation mit dem Deutschen Musikrat und betrachtet die Umsetzung des Programms als ein weiteres wichtiges Zeichen für die Erhaltung, der in ihren Teilbereichen eng miteinander verflochtenen Musikbranche, der musikalischen Vielfalt, des Kulturguts Musikinstrument und der Musikkultur insgesamt.
"Das bereitgestellte Förderprogramm ist ein erster wichtiger Impuls für den durch die Corona-Krise bedrohten stationären Musikfachhandel mit seiner zentralen Funktion für die Musikkultur. Nur der kontinuierliche Einsatz und die Umsetzung zielgerichteter Maßnahmen kann die Zukunfts- und Wettbewerbsfähigkeit des Musikfachhandels nachhaltig sichern und damit das Kulturgut Musikinstrument und die Musikkultur insgesamt retten“, kommentiert Knöll.
Weitere Informationen und Details zum Förderprogramm werden in Kürze bekannt gegeben. Die Abwicklung und Bewilligung der Anträge wird über den Deutschen Musikrat in Kooperation mit der SOMM erfolgen; der Deutsche Musikrat stellt zum Zweck der Antragsstellung eine Online-Datenbank über seine Website zur Verfügung.
"Wir werden weiterhin mit vollem Einsatz dafür arbeiten, dass kontinuierlich weitere Maßnahmen für unsere Branche von der Politik veranlasst werden. Dennoch bin ich für den von mir vertretenen Wirtschaftszweig dankbar, dass nun zumindest dieser erste Schritt in Richtung Zukunfts- und Wettbewerbsfähigkeit der MI-Branche gemacht wurde. Neben meinem Dank an die Kulturstaatsministerin und den Deutschen Musikrat gilt der Dank auch meinen Kolleginnen und Kollegen der Verbände des Forums Musikwirtschaft“, so Knöll.