Mit dem Kunstpreis des Landes Nordrhein-Westfalen wird in diesem Jahr ein Multitalent des kreativen Schaffens ausgezeichnet: Helge Schneider – Musiker, Kabarettist, Regisseur, Autor und Maler – überzeugte die Jury vor allem mit seiner herausragenden musikalischen Begabung und seinem Improvisationstalent. Seit Jahrzehnten begeistert der 68-Jährige aus Mülheim an der Ruhr sein Publikum mit dem Konzept der gespielten Konzeptlosigkeit und verwischt dabei die Grenzen zwischen Konzert und Kabarett. Besonders diese Grenzüberschreitungen haben die neue Jury um Kulturministerin Ina Brandes überzeugt.

Ministerpräsident Hendrik Wüst: „Grenzen auszuloten und Neues zu wagen, gehört zur DNA eines jeden Künstlers – und kaum jemand geht diesen Weg so konsequent wie Helge Schneider. Seit Jahren gelingt es ihm, sich immer wieder neu zu erfinden. Mit seiner unverwechselbaren Komik und seiner unbändigen Spielfreude hat der gebürtige Mülheimer Generationen von Menschen zum Lachen gebracht. Im Schaffen von Helge Schneider erleben wir beispielhaft, welche verbindende Kraft in der Kunst steckt. Deshalb freue ich mich ganz besonders, diesen herausragenden Künstler aus Nordrhein-Westfalen mit dem Kunstpreis 2023 auszuzeichnen.“

Helge Schneider wurde 1955 in Mülheim an der Ruhr geboren. Bereits als Kind lernte er Klavier und Cello. Wegen seiner außergewöhnlichen Begabung wurde der Schulabbrecher zum Klavierstudium am Duisburger Konservatorium der Folkwang Universität angenommen, gab das Studium allerdings auf. Ein Auftritt als „Die singende Herrentorte“ 1994 in der Fernsehsendung „Wetten, dass..?“ ließ sein Lied „Katzeklo“ in die deutschen Charts aufsteigen. Schneider, der mehrere Instrumente spielt und in der Jazzmusik zu Hause ist, hat bislang 16 Studioalben veröffentlicht und mit so unterschiedlichen Musikerinnen und Musikern wie Udo Lindenberg, Chilly Gonzales, Fehlfarben, Sido und Doro Pesch zusammengearbeitet. Als Musiker und Schauspieler war Helge Schneider in den 80er-Jahren an Filmen von Christoph Schlingensief und Werner Nekes beteiligt. Zwischen 1993 und 2013 drehte Helge Schneider fünf eigene Kinofilme, darunter zwei Krimis um „00 Schneider“. Die Romanvorlage stammt aus der eigenen Feder. Erst vor wenigen Tagen erschien „Stepptanz“ – ein weiterer Band aus der „Kommissar-Schneider“-Reihe.

Absätze

„Helge Schneider ist ein Segen für die Kulturlandschaft in Nordrhein-Westfalen.“
Autor
Ina Brandes, Ministerin für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen

Kulturministerin Ina Brandes: „Helge Schneider ist ein Segen für die Kulturlandschaft in Nordrhein-Westfalen. Sein Witz, seine Selbstironie, sein einzigartiger Humor, seine Lust zu überraschen und zu provozieren und seine immer unbeschwerte Leichtigkeit ziehen sich durch sein Schaffen. Seine vielfältigen Talente als Autor, Maler, Schauspieler, Kabarettist und Musiker sind Vorbild und Motivation für viele junge Menschen, sich selbst auszuprobieren. Möge der Kunstpreis des Landes Nordrhein-Westfalen Ansporn sein, uns weiter zum Lachen zu bringen.“

Neben dem mit 25.000 Euro dotierten Kunstpreis verleiht die Landesregierung jährlich den mit 15.000 Euro dotierten Förderpreis jeweils in den fünf Sparten Baukunst, Literatur, Musik, Darstellende Künste und Visuelle Künste. Im Jahr 2023 erhalten die Auszeichnung:

  • Architektin Juliane Greb (Baukunst)
  • Schauspieler Roman Mucha (Darstellende Kunst)
  • Autorin Josefine Soppa (Literatur)
  • Klangkünstlerin Antonia Alessia Virginia Beeskow (Musik)
  • Künstlerin Cristiana Cott Negoescu (Visuelle Künste).

Ministerin Brandes: „Die Gewinnerinnen und Gewinner der Nachwuchspreise haben die Jury mit ihrer Kreativität und vor allem mit ihrer herausragenden Qualität überzeugt. Ihr Schaffen ist Ausdruck für ein Kulturklima in Nordrhein-Westfalen, das Kunst auf höchstem Niveau ermöglicht. Ich bin sicher, dass wir in den kommenden Jahren noch häufig von ihnen hören, sehen, lesen werden.“

Der Kunstpreis Nordrhein-Westfalen würdigt herausragende Leistungen zeitgenössischer Künstlerinnen und Künstler und ist mit 25.000 Euro dotiert. Er wird im dritten Jahr in Folge verliehen. Erste Preisträgerin war die bildende Künstlerin Mary Bauermeister. Im vergangenen Jahr wurde der Bühnenbildner und Regisseur Johannes Schütz geehrt. Der Preis wird an bedeutende Kunstschaffende oder Künstlerkollektive mit enger Beziehung zum Land Nordrhein-Westfalen verliehen. Kulturministerin Ina Brandes, die der Jury vorsitzt, hat fünf Expertinnen und Experten der Sparten Baukunst, Musik, Literatur, Darstellende Kunst und Visuelle Künste in das Gremium berufen: die Rektorin der Düsseldorfer Kunstakademie, Prof. Dr. Donatella Fioretti, den Komponisten und Oscar-Preisträger Volker Bertelmann (Hauschka), den Autor, Journalisten und Kurator Florian Illies, den Gründer der Pina Bausch Foundation Salomon Bausch sowie die Künstlerin Anys Reimann.

Ministerpräsident Hendrik Wüst und Kulturministerin Ina Brandes werden den Kunstpreis und die fünf Förderpreise am 20. November 2023 um 18.00 Uhr im K21, Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, verleihen.