Die heute veröffentlichte Studie über die Position und Rolle von Urheberinnen und Urhebern im europäischen Musikstreaming-Markt liefert eine eingehende Analyse der Herausforderungen und Fehlentwicklungen, die aus Sicht der Urheberinnen und Urheber einem nachhaltigeren Wachstum des Musikstreaming-Marktes im Wege stehen. Die Studie befasst sich mit der Frage, wie die Einnahmen der Urheberinnen und Urheber, aber auch für die gesamte Musikbranche, verbessert werden können. Darüber hinaus untersucht die Studie, wie ein faireres und stärker auf die Kreativen ausgerichtetes Ökosystem für Musik geschaffen werden kann.

Die von den europäischen Verwertungsgesellschaften (GESAC) in Auftrag gegebene Studie wurde von Emmanuel Legrand, einem Journalisten und renommierten Musikbranchenexperten erstellt. Legrand führte eine umfassende Marktanalyse durch, die auf bestehenden Wirtschaftsstudien, Marktforschungsergebnissen sowie Interviews und direkten Kontakten mit einer Vielzahl von Fachleuten aus der Musikbranche, Musikstreaming-Diensten, Musikschaffenden und Musiktechnologieunternehmen basierte.

Musikstreaming ist heute zweifellos die Methode, Musik zu genießen und zu erleben. Streaming bietet einen benutzerfreundlichen, qualitativ hochwertigen und erschwinglichen Zugang zueinem größtmöglichen Repertoire und das jederzeit, von überall, on- und offline. Die pandemiebedingten Restriktionen der letzten zwei Jahre führten zu einer Beschleunigung der digitalen Transformation des Musikmarkts und des Streamings als primärer Form der Musiknutzung. Streaming macht inzwischen 68 % aller Musiknutzungen aus. Die entsprechenden Anbieter haben über 524 Millionen Abonnentinnen und Abonnenten und bieten auf ihren Plattformen über 70 Millionen Musiktitel an. In der Studie werden zentrale Gründe aufgezeigt, weshalb dieser erfolgreiche und wachsende Markt derzeit keine angemessenen Einnahmen für die Urheberinnen und Urheber generiert. Sie legt auch dar, welche Anliegen und Erwartungen die Urheberinnen und Urheber hinsichtlich einer besseren Anerkennung ihrer Leistungen auf dem Markt haben.

GESAC-Präsident Dr. Gernot Graninger (Generaldirektor der AKM und Geschäftsführer der Austro Mechana) dazu: „Wir können ein Wirtschaftsmodell nicht länger akzeptieren, wenn es trotz exponentiellem Zuwachs der Nutzer und Angebote den Urheberinnen und Urhebern immer noch keine zufriedenstellende Vergütung garantieren kann.“ Er fügte hinzu: „Wir müssen die Gesamteinnahmen erhöhen und das systemische Ungleichgewicht und die Dysfunktionalitäten beim Betrieb von Online-Plattformen beseitigen, damit Urheberinnen und Urheber besser vom Erfolg dieses Wachstumsmarktes profitieren können.“

Véronique Desbrosses, General Managervon GESAC, sagte: „Es ist an der Zeit, über einen ausgewogeneren und nachhaltigeren Markt nachzudenken, der die Kreativen, die diese florierende Wirtschaft antreiben, nicht im Stich lässt. Dank der Urheberinnen und Urheber und ihrer Verwertungsgesellschaften bieten die Streamingdienste auf einfache und benutzerfreundliche Weise Zugang zu einem riesigen Musikkatalog; sie erfüllen jedoch nicht die Erwartungen der Urheberinnen und Urheber in Bezug auf Vergütung und Anerkennung.“ Sie fügte hinzu: „Die Studie gewährt europäischen Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträgern nützliche Einblicke in den Markt, sowie einen konstruktiven Ansatz für ein urheberfreundlicheres und kulturell vielfältiges Musikstreaming-Ökosystem.“

Dr. Harald Heker, Vorstandsvorsitzender der GEMA und Vizepräsident der GESAC, erklärte: „Die neue Studie liefert weitere klare Belege dafür, dass das Streaming-Wachstum der letzten Jahre auf dem Rücken der Musikschaffenden und ihrer Partner generiert wurde. Es ist höchste Zeit, dass der ‚Streaming-Kuchen‘ für die Musikbranche insgesamt größer wird. Wir wollen perspektivisch zu einer fairen Balance kommen, die insbesondere sicherstellt, dass ein angemessener Anteil der Streaming-Einnahmen bei den Urheberinnen und Urhebern ankommt, die am Anfang der Wertschöpfungskette stehen.“ Er fügte hinzu: „Nach der Anfang September veröffentlichten Goldmedia-Studie zum deutschen Musikstreaming-Markt wollen wir mit dieser international ausgerichteten Studie nun auch auf EU-Ebene die Diskussion darüber voranbringen, wie die Situation für die Musikschaffenden im Streaming-Markt verbessert werden kann.“

Die vollständige Studie, die wichtigsten Schlussfolgerungen für die GESAC und ein FAQ-Dokument mit den wichtigsten Ergebnissen der Studie gibt es auf der GESAC-Website.

Über die GESAC

GESAC ist ein Dachverband für 32 Urheberrechtsverwertungsgesellschaften aus der EU, Island, Norwegen und der Schweiz. In dieser Rolle schützen und fördern wir die Rechte von mehr als einer Million Urheberinnen und Urhebern bzw. Rechteinhaberinnen und Rechteinhaber in den Bereichen Musik, audiovisuelle Werke, bildende Kunst sowie literarische und dramatische Werke.

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