20 Jahre lang hat der Yiddish Summer Weimar Künstler*innen, Wissenschaftler*innen, Studierende, Freiwillige und Publikum aus der ganzen Welt zusammengebracht und eine einzigartige Atmosphäre geschaffen, die von Lernen, Teilen und Freude am Miteinander geprägt war. Was 1999 seinen Anfang in einer Einladung der Band Brave Old World zu einem Musikworkshop der Europäischen Sommerakademie fand, entwickelte sich ein Jahr später zu den Klezmerwochen Weimar, die 2006 in Yiddish Summer Weimar umbenannt wurden. Mittlerweile ist der YSW ein fester Bestandteil nicht nur des Weimarer, sondern auch des jiddischen Kulturlebens auf dem gesamten Globus.
Die globale Corona-Pandemie hat das gesamte Team des YSW und der Other Music Academy vor große Herausforderungen gestellt: "Wie können wir unser Festival in Zeiten einer weltweiten Pandemie auch weiterhin feiern? Unser aller Gesundheit hatte bei der Zusammenstellung des Programms oberste Priorität”, erklärt Dr. Alan Bern, künstlerischer Leiter des YSW.
Der YSW wird sich in diesem Jahr, leicht verkürzt, vom 30. Juli bis 23. August 2020 ausschließlich unter freiem Himmel abspielen; natürlich immer mit dem nötigen Abstand. Workshops werden in kleineren Besetzungen als sonst üblich stattfinden. "Wir haben das große Glück, dass heute viele der besten Künstler*innen und Lehrer*innen der jiddischen Musikszene in Deutschland und anderen Teilen Europas leben. Viele von ihnen waren selbst einmal Teilnehmende des YSW, die über die Jahre zu anerkannten Meister*innen ihres Fachs geworden sind. Sie sind das Rückgrat der Yiddish Summer Weimar-Gemeinschaft, unterrichten in unseren Workshops und treten in den Konzerten auf”, so Bern weiter.
So feiern Akkordeonistin Sanne Möricke und Klarinettist Christian Dawid ein Comeback mit ihrer Formation Khupe mit der sie in einen stark improvisierten instrumentalen Dialog treten und jiddische Instrumentalmusik auf kammermusikalischem Niveau präsentieren.
Dr. Alan Bern an Akkordeon und Klavier ist mehrfach im Format Tsvey mol Tsvey (2x2) gemeinsam mit dem Violinisten Mark Kovnatskiy und Khupe zu erleben.
Alina Bauer an der Violine und Mandola sowie Nicolaas Cottenie an der Violine und dem Akkordeon erforschen die Musik Südosteuropas, traditioneller Klezmer-Musik und ihren Nachbarn mit viel Feingefühl in ihrem Programm Azind! (jid.: jetzt).
Das Klezmer-Duo um die Klarinettistin Susi Evans und Akkordeonistin Szilvia Csaranko präsentieren in diesem Jahr ihr neues Programm Klezmer aus der neuen Welt, dass sich mit dem musikalischen Erbe des King of Klezmer Dave Tarras auseinandersetzt.
Die weltbekannte Kantorin Sveta Kundish wird gemeinsam mit Patty Farrell am Akkordeon das Konzertprogramm A gutn tog dir, yidish! vorstellen und die lettische Sängerin Sasha Lurje ist gemeinsam mit Craig Judelman und Sanne Möricke in einem Yiddish Songways betitelten Programm zu hören. Auch der Kurator des YSW, Andreas Schmitges, ist im Duo mit Diana Matut mit Musik aus Aschkenas im Programm vertreten.
In Zusammenarbeit mit dem Zughafen in Erfurt werden Daniel Kahn und Norman Sinn zusammen eine Lied- und Kreativwerkstatt anbieten, die offen ist für Sänger*innen, Songwriter*innen und Instrumentalist*innen, die sich von einem Aufeinandertreffen verschiedener Sprachen wie Jiddisch, Deutsch und Englisch sowie diverser Musikstile inspirieren lassen wollen.
Detailierte Informationen zum Programm finden Sie hier.