Die elf Teilmärkte der Kultur- und Kreativwirtschaft (KKW) in Baden-Württemberg, darunter die Musikwirtschaft, setzten im Prä-Corona-Jahr 2019 rund 27 Mrd. Euro um und standen für 3,7 Prozent der gesamten baden-württembergischen Bruttowertschöpfung. Zur KKW zählen rund 32.000 steuerpflichtige Unternehmen. Das entsprach landesweit einem Anteil von sieben Prozent.
Bei der KKW handelt es sich insgesamt um eine sehr heterogene Branche: Die wirtschaftlichen Rahmendaten der verschiedenen Teilmärkte der KKW unterscheiden sich in Baden-Württemberg stark. Der mit großem Abstand umsatzstärksteTeilmarkt war 2019 mit 43 Prozent (rund 12,5 Mrd. Euro) die Software-/ Games-Industrie. Der Musikmarkt machte lediglich 3 Prozent aus.
Die KKW zählt zu den wirtschaftlich am stärksten durch die Pandemie betroffenen Branchen. Der Umsatzrückgang in der gesamten KKW in Baden-Württemberg belief sich nach Schätzungen der Studie im Jahr 2020 auf rund acht Prozent bzw. rund zwei Mrd. Euro. Für 2021 wird mit einem weiteren Rückgang gerechnet. Dabei ist insgesamt zu erwarten, dass die Gesamtumsätze der Branche – abgemildert durch die gute Situation der Software-/ Games-Industrie – auf das Niveau von 2016 zurückfallen.
Blickt man nur auf die Kulturwirtschaft (also ohne Werbemarkt und Software-/ Games-Industrie) zeichnet sich eine deutlich dramatischere Situation ab: Hier ist mit einem Rückgang von rund 16 Prozent und für 2021 mit weiteren Umsatzverlusten von 8 bis 14 Prozent gegenüber dem Vorjahr, und damit mit durchschnittlichen Umsatzeinbrüchen von bis zu 30 Prozent zu rechnen. Für die Musikwirtschaft wird mit einem Rückgang von 56 bis 65 Prozent im Jahr 2021 gerechnet. Die deutlichen Umsatzverluste und negativen Beschäftigungseffekte werden teilweise durch die zahlreichen bundes- und landesweiten Corona-Unterstützungsmaßnahmen und Hilfspakete kompensiert.