Musikstreaming dominiert heute den Musikmarkt. Doch wer verdient am Streaming und wie viel Geld kommt am Ende bei den Musikschaffenden an? Die von der GEMA beauftragte Studie der Beratungs- und Forschungsgruppe Goldmedia hat diese und weitere Fragen nun für den deutschen Musikstreaming-Markt untersucht. Sie basiert auf einer Analyse aktueller Marktdaten sowie Einschätzungen von Fachleuten aus Musikpraxis, Verbänden, Musikverlagen, Labels, Distribution und Streaming-Diensten. Darüber hinaus wurde eine Online-Befragung der GEMA-Mitglieder durchgeführt.
Im Ergebnis zeigt sich ein Ungleichgewicht bei den Erlösen: Von den Nettoumsätzen verbleiben 30 Prozent bei den Streaming-Diensten, 70 Prozent werden als Tantiemen ausgezahlt. Empfänger des Tantiemenanteils sind auf Seite der Leistungsschutzrechte die Labels (42,4 Prozent) und die Interpret*innen (12,7 Prozent), auf Urheberrechtsseite die Verlage (5,3 Prozent) und die Urheber*innen (9,7 Prozent). Mit zusammen 22,4 Prozent Anteil an den Nettoumsätzen erhalten die Musikschaffenden (Urheber*innen und Musiker*innen) damit deutlich weniger als die Streaming-Dienste (30 Prozent) und Labels (42,4 Prozent). Umgerechnet auf ein Standard-Einzelabonnement von 9,99 Euro (Brutto-Abopreis) verbleiben 1,88 Euro bei den Musikschaffenden.
Neben der Erlösverteilung wurden auch weitere Herausforderungen auf dem Musikstreaming-Markt untersucht: So stellt die Forschungsgruppe eine zu geringe Transparenz der Streaming-Dienste bei der Erstellung kuratierter Playlists sowie bei den auf Algorithmen basierenden Musikempfehlungen fest.