Auf Grundlage der Allensbacher Markt- und Werbeträgeranalyse (AWA) dokumentiert und analysiert das miz Entwicklungen des Musikgeschmacks, des Eventinteresses und des Konzertbesuchs in der Bevölkerung ab 14 Jahre – mittlerweile über einen Zeitraum von bis zu zwei Jahrzehnten.
So verdeutlicht die Statistik Bevorzugte Musikrichtungen nach Altersgruppen, dass sich Präferenzen für Rock- und Popmusik sowie Hardrock und Heavy Metal im Zeitvergleich in höhere Altersgruppen ausdehnten – ein Indiz, dass Alterskohorten ihre Lieblingsmusik langfristig beibehalten. In den Altersgruppen über 50 Jahre gibt es eine besonders starke Präferenz für Oldies und Evergreens, die zweitbeliebteste Genrekategorie in Deutschland. Deutsche Schlager sowie Volksmusik und Blasmusik werden zwar ebenfalls hauptsächlich von älteren Menschen sehr gern/auch noch gern gehört, der Trend ist bei diesen Genres aber gerade in den höheren Altersgruppen rückläufig. Insgesamt liegen die Präferenzdaten nach Altersgruppen für 14 Genrekategorien vor.
Die Statistik Bevorzugte Musikrichtungen nach Geschlecht zeigt, wo sich die Lieblingsmusik von Männern und Frauen aktuell unterscheidet bzw. nicht unterscheidet. So sind Musicals, Deutsche Schlager, Chansons, klassische Musik und Opern bei Frauen beliebter. Hardrock und Heavy Metal trifft häufiger den Musikgeschmack von Männern. Bei Frauen und Männern etwa gleich beliebt sind Rock- und Popmusik, Jazz, Country, Folk und Weltmusik sowie Volksmusik und Blasmusik.
Auch das Eventinteresse der Bevölkerung wird in der AWA untersucht, das je nach Geschlecht, Altersgruppe, Schul-/Berufsbildung und Einkommen unterschiedlich ausgeprägt sein kann. Das Besuchsinteresse an Rock/Pop-Konzerten ist besonders bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen ausgeprägt, während das Interesse am Besuch von klassischen Musikfestivals in der Altersgruppe 70+ überdurchschnittlich häufig anzutreffen ist. Im Gegensatz zu Erhebungen aus den Nullerjahren geht ein höheres Eventinteresse für klassiche Musik heute nicht mehr mit einem höheren Haushaltsnettoeinkommen einher. Für klassische Musikfestivals, aber auch für das Interesse am Besuch von Jazzfestivals zeigt sich, dass ein höherer Bildungsstand mit einem größeren Besuchsinteresse einhergeht.
Schließlich zeigen die Daten der AWA zum tatsächlichen Besuch von Musikveranstaltungen und Konzerten, dass knapp zwei Drittel der Bevölkerung ab 14 Jahre an musikalischer Live-Kultur teilnimmt: 6,4 % besuchen Musikveranstaltungen bzw. Konzerte regelmäßig, 58,1 % tun dies gelegentlich. Der Anteil ist bei den 20- bis 29-Jährigen am höchsten; Frauen besuchen insgesamt etwas häufiger musikalische Veranstaltungen als Männer. Die Soziodemographika weisen zudem insbesondere auf einen Zusammenhang zwischen Schul-/Berufsbildung und der Teilhabe an musikalischer Live-Kultur hin.