Am 12. Mai wurde im Rahmen des DOK.forum, der Branchen- und Nachwuchsplattform des DOK.fest München, zum ersten Mal ein Preis für die beste Musik im Dokumentarfilm in Höhe von 2500 Euro vergeben. Der vom Förder- und Hilfsfonds des Deutschen Komponistenverbandes gestiftete Preis wird verliehen, um dieses wichtige Genre ins Bewusstsein der Öffentlichkeit zu bringen und zu fördern.

Die Ausschreibung, Auswahl und Prämierung der besten Musik erfolgte bundesweit in enger Kooperation mit dem Deutschen Komponistenverband (DKV) und der Deutschen Filmkomponistenunion (DEFKOM).

Eine fünfköpfige Jury, bestehend aus drei Komponisten (Dr. Rainer Fabich, Markus Lehmann-Horn und Hans P. Ströer) und zwei Filmemachern (Sebastian Sorg und Ingo Fließ) überreichte den Preis an den Münchner Komponisten Sebastian Fischer für die Musik zu dem Film SCHNEE von August Pflugfelder.

Die Begründung der Jury lautet:
Der Film SCHNEE von August Pflugfelder schildert in entlarvenden, aber zugleich ausgesprochen schönen Bildern die Ambivalenz zwischen den ökonomischen Gegebenheiten und ihren zerstörerischen Auswirkungen auf die Natur in den Tiroler Gletscherskigebieten.
Sebastian Fischers filigrane, reduzierte Musik entwickelt einen magischen, beinah meditativen Sog, und verleiht dem Film neue zusätzliche Dimensionen und Perspektiven.
Neben dem Verzicht auf gewöhnliche Melodik vereint die Musik Glasklänge und Elemente alpiner Musik mit kompositorischen Merkmalen, die ursprünglich aus dem Reservoir der musikalischen Avantgarde des 20. Jahrhunderts, jenem der elektroakustischen Musik stammen: wie z.B. Clusterklänge, Maschinengeräusche, Loops und musikalische Verfremdungen.
Im Zusammenklang mit einer raffinierten Tongestaltung, die immer wieder auf Realgeräusche verzichtet, kontrapunktiert sie in konsequenter und zugleich faszinierender Weise die „heile“ musikalische Welt des Skizirkus und die Musiken im Bild, die sogenannten Source-Musiken. Ohne direkt Partei ergreifen zu wollen, schafft sie Raum für eigene, persönliche Interpretationsmöglichkeiten des Zuschauers.

Zudem wurde eine lobende Erwähnung der Jury ausgesprochen:

Niclas Ramdohrs Filmmusik demonstriert großen Einfallsreichtum, Vielseitigkeit und hohes handwerkliches Können. Im Gestus großer, orchestraler Spielfilmmusiken lässt sie den Glanz und Glamour von Hollywood in Babelsberg erspüren. Aufgrund dieser filmdramaturgischen Sonderstellung lief sie im Wettbewerb der Dokumentarfilmmusiken außer Konkurrenz und erhält als anerkennende Würdigung eine lobende Erwähnung.

Sebastian Fischer studierte an der Hochschule für Musik und Theater in München und in Berklee/ USA und arbeitet seit 2007 als freischaffender Komponist.

Niclas Ramdohr (DKV) studierte an der Hochschule der Künste in Berlin. Er ist Grenzgänger zwischen Film und Bühne, Musical und Oper, zwischen U und E, Kammermusik, Pop und großem Orchester.

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