Mit einem außergewöhnlichen Ergebnis endete am späten Abend des 25. Mai 2011 der Internationale Orgel-Interpretationswettbewerb der 60. Internationalen Orgelwoche Nürnberg – Musica Sacra um den "Johann-Pachelbel-Preis“ der Familie von Tucher. Die Jury vergab zwei Erste Preise an Sebastian Küchler-Blessing und Balázs Szabó. In einem Konzert, das der Bayerische Rundfunk aufzeichnet, präsentieren sich die beiden Preisträger am 26. Mai 2011 um 20.00 Uhr in St. Sebald zu Nürnberg mit Werken aus dem Wettbewerbsrepertoire unter anderem von Johann Sebastian Bach, Franz Liszt, Jehan Alain, Tilo Medek, György Ligeti und Felix Mendelssohn Bartholdy.
Der Deutsche Sebastian Küchler-Blessing wurde 1987 in Fribourg/ Schweiz geboren und studierte zunächst als Jungstudent in Trossingen bei Christoph Bossert und Edoardo Bellotti. Nach Studien bei Sontraud Speidel in Karlsruhe studiert er derzeit bei Martin Schmeding in Freiburg, wo neben anderen auch Zsigmond Szathmáry und Frédéric Champion zu seinen Lehrern gehören. Kurse führten ihn unter anderem zu Ton Koopman, Daniel Roth, Jean Gillou und Wolfgang Seifen. Von 1993 bis 2002 war Sebastian Küchler-Blessing Mitglied der Rottweiler Münstersängerknaben und wurde bereits als Schüler in die Studienstiftung des deutschen Volkes aufgenommen. Daneben haben ihn unter anderem die Jürgen-Ponto-Stiftung, die Sparkassenstiftung Baden-Württemberg, die Kulturstiftung des Landes Baden-Württemberg und die Deutsche Stiftung Musikleben gefördert.
Nach ersten Preisen beim Bundeswettbewerb "Jugend musiziert“ in den Fächern Klavier und Orgel wurde Sebastian Küchler-Blessing mit zahlreichen weiteren Preisen bei nationalen und internationalen Kammermusik-, Orgel- und Improvisationswettbewerben ausgezeichnet, so unter anderem beim Festival Europäische Kirchenmusik in Schwäbisch Gmünd. Daneben ist er Kulturpreisträger der Stadt Rottweil, wurde 2010 mit dem Musikpreis der Museumsgesellschaft Freiburg ausgezeichnet und erhielt im selben Jahr als erster Organist den Publikumspreis der Musikfestspiele Mecklenburg-Vorpommern. Neben diesen musikalischen Erfolgen ist er Preisträger beim Bundeswettbewerb Fremdsprachen im Fach Latein. Konzertengagements führten Sebastian Küchler-Blessing bereits zu zahlreichen Festivals im In- und Ausland. Rundfunk-, Fernseh- und CD-Aufnahmen ergänzen seine rege Konzerttätigkeit.
Balázs Szabó wurde 1985 im ungarischen Miskolc geboren und besuchte das dortige Jesuiten-Gymnasium. Parallel dazu erhielt er an der Béla-Bartók-Musikfachschule ersten Unterricht in den Fächern Orgel, Klavier, Chorleitung und Musiktheorie. Nach dem Abitur 2003 studierte Balázs Szabó an der Franz-Liszt-Musikhochschule in Budapest Künstlerisches Orgelspiel und Orgelpädagogik bei Gábor Lehotka und schloss dieses Studium 2008 mit Auszeichnung ab. Von 2008 bis 2010 besuchte er die Orgel-Meisterklasse von Christoph Bossert an der Musikhochschule Würzburg, wo er seit 2009 Katholische Kirchenmusik studiert. Parallel zu seinen Studien bei Christoph Bossert hat Balázs Szabó als Stipendiat des Deutsche Akademischen Austauschdiensts DAAD den Internationalen Masterstudiengang für Orgelkunde der Musikhochschule Trossingen/ Rottweil und der Universität Tor Vergata in Rom belegt und mit dem Master of Arts abgeschlossen.
Zwischen 2000 und 2006 hat Balázs Szabó an zahlreichen Wettbewerben in Ungarn teilgenommen und Preise in den Fächern Klavier, Orgel und Komposition gewonnen. Seit 2004 war er Preisträger der Orgelwettbewerbe in Opava/ Tschechien, St. Maurice d’Agaune/ Schweiz, Heidelberg, Wiesbaden und Biarritz/ Frankreich, wo ihm 2009 der "Grand Prix André Marchal“ und der "Prix Spécial Petr Eben“ zuerkannt wurden; im selben Jahr war er auch Finalist des Orgelwettbewerbs in St. Albans/ Großbritannien. Daneben erhielt er verschiedene Auszeichnungen, darunter der "Junior Prima Award“ des ungarischen Staats im Jahr 2010. Schwerpunkte seines künstlerischen Interesses sind historische Tasteninstrumente und die damit verbundenen Fragestellungen zur Aufführungspraxis sowie das Orgelwerk von Max Reger und der Orgelbau der deutschen Spätromantik. Darüber hinaus befasst sich Balázs Szabó mit der Restaurierung und dem Spiel von Kunstharmonien.
Die Mitglieder der Jury:
Christoph Bossert/ Deutschland (Wettbewerbsleitung)
Andreas Bomba/ Deutschland
Hans-Ola Ericsson/ Schweden
László Fassang/ Ungarn
Jon Gillock/ USA, Frankreich
Louis Robilliard/ Frankreich
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