Die älteren Besucher sind nach Ansicht des Deutschen Bühnenvereins für die Theater und Orchester ein wichtiges Zuschauerpotenzial. Ihnen verdanken viele Kulturbetriebe ihre hohen Einnahmen. Schon seit Jahren ist den Theatern und Orchestern bekannt, dass das Stammpublikum älter wird, was angesichts einer älter werdenden Bevölkerung eine Selbstverständlichkeit ist. „Es ist deshalb dringend erforderlich, dass wir die älteren Zuschauer an uns binden“, stellte Rolf Bolwin, Direktor des Deutschen Bühnenvereins, heute in Köln anlässlich des soeben vom Zentrum für Kulturforschung veröffentlichten Kulturbarometers fest. Diese Zuschauer verfügen sowohl über ein erhebliches Freizeitkontingent als auch über die notwendigen wirtschaftlichen Mittel für einen mehrfachen Theater- oder Konzertbesuch. Sie sind auch aus gesellschaftspolitischen Gründen als Kulturpublikum nicht zu vernachlässigen.
Dennoch bemühen sich die Theater und Orchester auch intensiv um junge Zuschauer. Bereits im Jahre 2003 hat der Deutsche Bühnenverein eine umfassende Nichtbesucher-Studie vorgelegt, die sich mit der Frage befasst, was junge Menschen von einem Theaterbesuch abhält. Diese Studie wurde von einer Untersuchung über Maßnahmen begleitet, die Theater und Orchester zum Erreichen des jungen Publikums bereits ergriffen haben. Dazu gehören vor allem die Bildung von Jugendclubs, Sonderveranstaltungen für Jugendliche, Preisermäßigungen und ein verstärktes Internetmarketing der Theater- und Orchesterbetriebe. In vielen Theatern und Orchestern zeigt intensive Kinder- und Jugendarbeit ihre Wirkung.
Hohe Erwartungen knüpft der Bühnenverein daran, dass sich endlich auch die Musikergewerkschaft (Deutsche Orchestervereinigung) mit dem Thema befasst. Denn auch die Orchestermusiker sollten sich stärker bei der Gewinnung neuer Publikumsschichten engagieren. Es ist beispielsweise nicht möglich, vor einem Konzert mit dem Orchester eine Informationsveranstaltung von einer halben Stunde durchzuführen, ohne dass seitens der Orchestermusiker ein weiterer bezahlter Dienst gefordert wird.
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Quelle
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