Dem Werk „Breath of God“ des in Kärnten lebenden Komponisten Alexander Lederer hat die Jury des diesjährigen Festivals Europäische Kirchenmusik Schwäbisch Gmünd den 1. Preis des „16. Internationalen Kompositionswettbewerbs Zeitgenössische Geistliche Musik“ zugesprochen. Zum Festivalthema 2023 „Das Wunderbare“ sollte eine Komposition für vierstimmigen Knabenchor a cappella geschaffen werden, welche die Verse von Edward Estlin Cummings „when god decided to invent“ vertont.
Lederer, 1991 geboren, reichte mit „Breath of God“ ein Werk für vierstimmigen Atemchor und Gregorianische Improvisation ein. Damit stellte er den bei Cummings beschriebenen „großen Atem Gottes“ inhaltlich und klanglich ins Zentrum seiner Komposition. Die notierten Vorgaben für den Atemchor und gregorianische Improvisation für Solostimme und Chorgruppe definieren und charakterisieren das Werk einerseits eindeutig, lassen aber andererseits auch bewusst Gestaltungsspielraum für die Interpreten offen.
Eingereicht wurden 68 Kompositionen aus ganz Europa, Brasilien, Japan und Südkorea. Juroren waren Detlef Dörner (Komponist, Stuttgart), KMD Sonntraud Engels-Benz (Direktorium Festival Europäische Kirchenmusik Schwäbisch Gmünd) und Domkantor Robert Kopf (Chorleiter der Rottenburger Domsingknaben).
Die Komposition „Breath of God“ von Alexander Lederer erklingt als Uraufführung im ökumenischen Eröffnungsgottesdienst des Festivals am Freitag, 14. Juli, um 18.30 Uhr im Heilig-Kreuz-Münster Schwäbisch Gmünd.
Zum Gewinner des Kompositionswettbewerbs
Dr. phil. Alexander Lederer, B.A. (*1991) lebt und arbeitet als freischaffender Komponist und Wissenschaftler in Kärnten. Seine kompositorische Ausbildung an der Gustav Mahler Privatuniversität für Musik in Klagenfurt begann bei Jakob Gruchmann. Heute ist Lederer Teil der Meisterklasse von Michael Pelzel. Am Beginn seines musikalischen Schaffens steht die Chormusik. Zusätzlich zu seinen zahlreichen Vokalwerken von Mundart-Textvertonungen über Messen bis hin zu konzeptuellen Stücken singt der Komponist selbst aktiv im Extrachor des Stadttheater Klagenfurt, ist als Chorleiter für verschiedene Ensembles tätig oder arbeitete unter anderem für Publikationen des Kärntner Volksliedwerkes. In der eigenen kompositorischen Arbeit spielen für Lederer musikphilosophische Überlegungen etwa zu Minimalismus und dem Verhältnis von Improvisation und Notation eine Rolle. Zudem ist er als Arrangeur tätig und produziert musikalische Elemente für Kurzfilme o. Ä. Im Januar 2017 erhielt der Kurzfilm „Separate Reality“ mit Musik von Alexander Lederer beim 1. Alpe-Adria-Kurzfilmfestival den ersten Preis.