Die Sächsische Staatsministerin für Wissenschaft und Kunst, Dr. Eva-Maria Stange, hat gestern die Ausstellung "800 Jahre Kreuzchor Dresden?“ in der Sächsischen Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden (SLUB) eröffnet. "Ich freue mich, dass wir mit dieser Ausstellung angeregt werden, über die Geschichte des Chores und die Bedeutung kultureller Traditionen für unser Leben nachzudenken“, so die Ministerin.
Die Ausstellung der Sächsischen Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden zeigt Originalstücke der Geschichte des Chores, die vor der Zerstörung gerettet werden konnten. Durch zahlreiche Feuer und Kriege, mit denen Dresden im Laufe seiner Geschichte zu kämpfen hatte, gingen viele wichtige Quellenbestände verloren, darunter auch Zeugnisse der Kreuzkirche, der Kreuzschule und des Kreuzchores.
"Es ist großartig, dass die SLUB bis heute umfangreiche Materialien aufbewahrt, die direkt oder indirekt mit der Vergangenheit des Chores zusammenhängen“, unterstreicht Dr. Stange. "Durch die Sicherung der materiellen kulturellen Überlieferung, die wichtig ist, um das immaterielle Kulturerbe zu erhalten, stellt die SLUB wiederholt ihre wissenschaftlich fundierte kulturelle Praxis unter Beweis.“ Besonders hilfreich für die Beschäftigung mit historischen kulturellen und wissenschaftlichen Quellen sei deren digitale Bereitstellung, so die Ministerin. Zahlreiche Exponate, die in der Ausstellung zu sehen sind, würden auch digital zur Verfügung stehen. Das sei enorm wichtig für die weitere Erforschung der Geschichte, denn längst wachse eine Studenten- und Forschergeneration heran, für die die digitale Bereitstellung historischer Quellen eine Normalität sei, so die Ministerin.
"Das Sächsische Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst fördert seit 2015 im Rahmen eines Landesdigitalisierungsprogramms die digitale Bereitstellung wichtiger kulturhistorischer Quellen aus Sachsen. Zahlreiche Exponate und Materialien, die in der Kreuzchor-Ausstellung gezeigt werden, sind in diesem Programm berücksichtigt. Das gilt für Zeitschriften, die Konzertprogramme des Kreuzchors und für Musikalien aus ganz verschiedenen Sammlungen in Sachsen. Die SLUB als Koordinatorin des Landesdigitalisierungsprogramms bringt die weltweite digitale Sichtbarkeit und Vernetzung der kulturellen und wissenschaftlichen Überlieferung Sachsens nachhaltig voran. Gleichzeitig schafft sie es, spannende Ausschnitte in Ausstellungen der Öffentlichkeit zugänglich zu machen“, dankt die Ministerin den Verantwortlichen.
Historische Bücher und Musikstücke aus dem Repertoire des Chores sind nur einige von den zahlreichen Objekten, die interessierte Bürger vom 30. September 2016 bis 22. Februar 2017 bewundern können. Die Ausstellung präsentiert nicht nur Fakten über den Kreuzchor, sondern möchte vor allem Fragen zu seiner Geschichte und seinem Selbstverständnis stellen. Welche Stellung hat er innerhalb der Kirche, innerhalb der Stadt und innerhalb der Musikwelt?