Mit Mitteln des Bundes, des Freistaats Sachsen, der Stadt Leipzig, der Kulturstiftung der Länder (KSL) und dank des Engagements privater Spender und Mäzene ist es dem Bach-Archiv Leipzig gelungen, das Partiturautograph von Johann Sebastian Bachs Kantate "O Ewigkeit, du Donnerwort“ BWV 20 zu erwerben.
Bei der feierlichen Präsentation der originalen Partitur-Handschrift erklärte Kulturstaatsministerin Monika Grütters in Berlin: "Die Musik Johann Sebastian Bachs hat bis heute eine erhebende Wirkung, und erhebend ist auch der Anblick der Handschrift: Das Original umgibt immer eine ganz eigene Aura - das Bewusstsein, dass ein Genie das Papier berührt, die Linien gezogen, die Tinte gemischt, die Noten geschrieben hat. Nicht nur wegen ihrer Vielschichtigkeit, sondern auch angesichts der wechselvollen Historie gehört die Original-Partitur der Kantate zu den Zeugnissen der herausragenden Musikgeschichte: Sie ist ein Meisterwerk!“
Monika Grütters weiter: "Handschriftliche Nachlässe unserer Geistesgrößen gehören zu unserem kulturellen Gedächtnis. Sie geben Aufschluss über das Leben und Schaffen unserer Vorfahren, über Wege und Irrwege unserer Gesellschaft - und schließlich sind sie auch Impulse für die Zukunft. Dieses Vermächtnis zu bewahren, ist vornehme Pflicht einer Kulturnation wie Deutschland. Der Bund, der Freistaat Sachsen, die Stadt Leipzig und die KSL haben einmal mehr gezeigt, wie vertrauensvoll Bund, Länder und Kommunen seit vielen Jahren beim Ankauf national wertvollen Kulturguts zusammenarbeiten. Von einer engen Verbindung zu Bach und seiner Musik, aber auch von bürgerlichem Verantwortungsgefühl zeugt die eindrucksvolle Summe von rund einer Million Euro, die einmal mehr private Spender und Mäzene für den Ankauf gegeben haben.“
Das Partiturautograph wurde von der Paul-Sacher-Stiftung (Basel) für rund 2 Mio. Euro exklusiv an das Bach-Archiv verkauft, in dem bereits die originalen Einzelstimmen der Kantate als Bestandteil der Thomana-Sammlung aufbewahrt werden. Der Bund, das Land Sachsen, die Stadt Leipzig und die KSL beteiligten sich mit jeweils 250.000 Euro. Rund 1 Mio. Euro wurden von privaten Spendern aufgebracht. Die Stiftung Bach-Archiv wurde 1998 unter Beteiligung des Bundes, der Stadt Leipzig und des Freistaates Sachsen gegründet und wird aus dem Haushalt der Kulturstaatsministerin institutionell gefördert: in 2017 mit über 700.000 Euro.