Das erfolgreiche Förderprogramm „FreiRäume“ des Kunstministeriums zur Unterstützung neuer Kultur- und Begegnungsorte in kleinen Gemeinden in Baden-Württemberg geht in eine zweite Runde: Ab jetzt können Kommunen, Kultureinrichtungen, Vereine und bürgerschaftliche Initiativen Förderanträge für Kooperationsprojekte einreichen, wie Kunststaatssekretärin Petra Olschowski am Donnerstag (5. August) in Stuttgart mitteilte. In der ersten Tranche waren bereits landesweit elf Projekte für eine Förderung ausgewählt worden. Nun startete die zweite Ausschreibungsrunde mit einem Gesamtbudget von bis zu 1,7 Millionen Euro.
„Die Pandemie hat uns gezeigt, wie unersetzlich persönliche Begegnungen, die Auseinandersetzung mit Kunst und der Austausch dazu sind“, sagte Staatssekretärin Petra Olschowski. „Deswegen möchten wir Projekte unterstützen, die gerade dort Begegnungsorte schaffen, wo es bisher wenige oder gar keine Räume gibt. Umso mehr freue ich mich auf Möglichkeiten und Projektideen für neue kulturelle Räume, die insbesondere in ländlichen Regionen entstehen werden.“
Das Programm „FreiRäume“ verfolgt das Ziel, den gesellschaftlichen Zusammenhalt zu stärken und die Menschen durch Kunst und Kultur zusammenzubringen. „Leer stehende Gebäude in ländlichen Gemeinden sollen durch künstlerische Projekte wiederbelebt werden“, erklärte Petra Olschowski, „bestehende Räume durch neue Angebote geöffnet und zu ‚Dritten Orten‘ weiterentwickelt werden. Im Vordergrund steht dabei immer die Zusammenarbeit verschiedener Akteure vor Ort.“
Gesonderte Förderlinie für „Zukunftsmusik“ an ungewöhnlichen Orten
Das Programm richtet sich in einer gesonderten Förderlinie auch an Chöre, Ensembles und Orchester, die unter dem Titel „Zukunftsmusik“ musikalische Aufführungen an außergewöhnlichen Orten umsetzen können. Hier wird die Zusammenarbeit von professionellen Musikern und Musikerinnen und Vereinigungen aus dem Bereich der Amateurmusik unterstützt.
An Bedürfnissen der ländlichen Räume ausgerichtet
„FreiRäume“ ist explizit auf die Bedürfnisse und Besonderheiten der ländlichen Räume ausgerichtet. Das Förderprogramm trägt dazu bei, dass Bürgerinnen und Bürger vor Ort Verantwortung übernehmen und sich noch besser mit ihrem Heimatort identifizieren. Auch jüngere Menschen oder Menschen, die gesellschaftlich kaum eingebunden sind, sollen angesprochen werden.
„Wir freuen uns, dass wir noch vor Beginn der Corona-Pandemie elf außergewöhnliche Projekte und neue FreiRäume für die Kultur auswählen konnten. Trotz der Einschränkungen werden hier bereits Netzwerke aufgebaut und Veranstaltungen umgesetzt“, so Olschowski. Zu den geförderten Projekten gehöre unter anderem die Öffnung des Schullandheims Mönchhof im Schwäbischen Wald zum Kultur- und Begegnungszentrum, das Überwintern von „Kulturpflänzchen“ im Gewächshaus in Riedlingen, ein Kino- und Kulturzentrum in einer Fabrikhalle in Löffingen, die Entwicklung der Alten Stallhalle in Rottweil zum Kulturtreffpunkt oder ein Konzertprojekt in einer ehemaligen Nudelfabrik in Gerabronn. „Jetzt ist die Zeit gekommen, dass wir die Antragsphase für neue Projekte öffnen – und damit gute Ideen für mehr Austausch, Begegnung und Gemeinschaftsgefühl jenseits der städtischen Zentren würdigen“, betonte die Staatssekretärin.
Weitere Informationen
Das Förderprogramm „FreiRäume“ des Ministeriums ist Teil des Impulsprogramms für den gesellschaftlichen Zusammenhalt der Landesregierung. Mit 20 Millionen Euro unterstützt das Land diverse Aktivitäten und Projekte – von der Förderung bürgerschaftlichen Engagements und der Bürgerbeteiligung über die Umsetzung einer Kampagne für eine respektvolle Diskussionskultur in den Sozialen Medien bis hin zur Wiederbelebung öffentlicher Orte im ländlichen Raum.
Eine Übersicht sowie eine Kurzbeschreibung der durch „FreiRäume“ bereits geförderten Projekte ist auf der Website des Programms zu finden. Dort erhalten Interessierte auch mehr Informationen über die erneute Ausschreibung.
Die Bewerbung um eine Förderung ist bis zum 14. Oktober hier möglich. Die einzelnen Projekte werden mit Fördersummen zwischen 10.000 Euro und 100.000 Euro für eine Projektlaufzeit von mindestens sechs Monaten bezuschusst. Mitte August und Ende September werden digitale Förderberatungen angeboten, zu denen Interessierte herzlich eingeladen sind.