Der Bayerische Musikrat e.V. (BMR), Dachverband der Musik in Bayern, appelliert an die Bayerische Staatsregierung, ihre Verantwortung auch für die bayerische Musiklandschaft und deren Akteure ernst zu nehmen.
"Die Absage großer Veranstaltung und die vorläufige Schließung der staatlichen Opern- und Konzerthäuser ist in der aktuellen Situation sicher die richtige Entscheidung“ betont der Präsident des BMR, Staatsminister a.D. Dr. Thomas Goppel. "Aber es ist klar“, so Goppel weiter, "dass neben den staatlichen Einrichtungen auch die nichtstaatlichen Musikbetriebe, die Jazzszene und die Laienmusik, ihren Spielbetrieb nicht aufrechterhalten können und daher mindestens gleich stark von den Auswirkungen des Corona-Virus betroffen sein werden wie die staatlichen Kulturbetriebe.“
Der BMR-Präsident nennt beispielhaft für den Freistaat die nichtstaatlichen Orchester und die große Laienmusikszene mit Chören, Blasmusik und anderen Orchestergruppierungen. Auch hier steht zu befürchten, dass die ohnehin schon angespannte finanzielle Lage der Institutionen durch Absagen und Einnahmeausfälle existenzbedrohend wird.
"Bei den Profis bedrohen jetzt nicht verkaufte bzw. jedes stornierte Ticket die Arbeitsplätze der Musiker*innen. In der Laienmusik fallen fest eingeplante Einnahmen für die Jugendarbeit, für Instrumentenkäufe und weitere wichtige Vereinsmaßnahmen aus“, so Goppel.
Insbesondere die freien Musiker*innen "dürfen nicht vergessen werden“. Immer wieder treten selbständige Musiker als freie Gruppen auf, werden als Aushilfen in Orchestern oder als Solisten für besondere Partien engagiert. "Diese Künstler erwarten unsere Solidarität und Unterstützung mindestens in gleichem Umfang“ mahnt der BMR-Präsident den Zusammenhalt im Kulturbetrieb an. "Und das zu Recht“.
"Die Zusage von Kulturstaatsministerin Monika Grütters, die Künstler nicht im Stich zu lassen, setzt ein gutes Signal“, sagt Goppel. "Unsere Staatsregierung unter Ministerpräsident Söder und die zuständigen Ministerien, allen voran Kunstminister Sibler und sein Haus, bitte ich mit Nachdruck, sowohl ihrer Verantwortung für die eigenen Einrichtungen als auch für die vielfältige bayerische Musikszene gerecht zu werden und da zu helfen, wo es nötig ist.“