Der Bundesmusikverband fordert neben Lockerungen und Vereinheitlichungen der Corona-Regelungen für den Musikbereich ein Maßnahmenpaket Amateurmusik. Bei der Umsetzung weiterer Öffnungsschritte müsse die Amateurmusik gleichberechtig mit anderen gesellschaftlichen Bereichen
behandelt werden. Auch die Besucherzahlen für Konzerte sollten erhöht werden.
Die Corona-Konferenz von Bund und Ländern hat beschlossen, dass viele Auflagen am 20. März enden sollen. Viele Amateurmusizierende in ganz Deutschland hoffen auf einen Frühling ohne tiefgreifende Corona-Beschränkungen. Bereits heute greifen die ersten Lockerungen.
Dazu Benjamin Strasser MdB, Präsident des Bundesmusikverbands Chor & Orchester:
„Die heute beginnenden Lockerungen dürfen keinesfalls an der Amateurmusik vorbeigehen. Es ist unbedingt erforderlich, dass das unbeschränkte Musizieren in der Schule und im Amateurmusikbereich wieder möglich gemacht wird. Gerade im Kinder- und Jugendbereich kommt es ganz entscheidend auf die kommenden Wochen und Monate an. Die eigentliche Rettung unseres musikalischen Nachwuchses beginnt nach zwei Jahren Pandemie genau jetzt.“
BMCO-Präsident Benjamin Strasser MdB macht unmissverständlich deutlich, dass der Proben- und Konzertbetrieb im Bereich der Amateurmusik wie angekündigt spätestens ab dem 20. März wieder in vollem Umfang stattfinden können muss.
Bis die vollständige Rückkehr zum regulären Proben- und Konzertbetrieb erreicht sein wird, müssen die NEUSTART-Hilfen mindestens bis Ende 2023 verlängert werden. Zugleich sei es unbedingt nötig, die „Kultur der Angst“ vor dem Singen und gemeinsamen Musizieren in den Chören und Orchestern zu überwinden.
„Es braucht ein ganzes Maßnahmenpaket, damit die Amateurmusik nach zwei Jahren Unterbrechung Ausdruck unserer starken Zivilgesellschaft bleiben kann.“, so Strasser weiter.
Der Bundesmusikverband fordert die Bund-Länder-Runde bei der Umsetzung der weiteren Öffnungsschritte auf, die Amateurmusik gleichberechtig mit anderen gesellschaftlichen Bereichen zu behandeln.
Dazu gehört, so BMCO-Präsident Benjamin Strasser weiter, „bundesweit so rasch wie möglich die Auslastungszahlen für die Kulturveranstaltungen zu erhöhen, um die Planungssicherheit für Konzerte und Festivals wiederherzustellen und die vielfach leeren Vereinskassen wirtschaftlich zu stärken.“
Wo immer es die Abstände oder alternative Schutzmaßnahmen zulassen, setzt sich der Bundesmusikverband dafür ein, dass wie für andere gesellschaftliche Bereiche vorgesehen, das Musizieren in der Gemeinschaft auch bald wieder ohne Masken möglich sein wird.
„Für die Akzeptanz der Maßnahmen wird es in Zukunft ganz entscheidend sein, für die Vereinheitlichung der Corona-Regeln zu sorgen“, so Strasser weiter.
Damit das Singen im Musikunterricht und Musikangebote im Chor und im Orchester schnell wieder stattfinden können, erarbeitet das von der Beauftragten für Kultur und Medien geförderte Kompetenznetzwerk NEUSTART AMATEURMUSIK kontinuierlich Empfehlungen für das Musizieren unter Pandemie-Bedingungen. In der neuesten Publikation „Grundlagen für das Musizieren unter Pandemiebedingungen Version 2.0“ weist das Netzwerk darauf hin, dass richtig getragene FFP2-Masken den besten Schutz vor Infektionen bieten. Ein vergleichbarer Schutz kann ohne Masken beim gemeinsamen Musizieren erreicht werden durch: 1. sehr gute Belüftung, 2. zeitnahe Antigentests für alle bei hohen Inzidenzen und 3. Abstände von mind. 1,5 Metern.
Gemeinsam mit dem Bundesmusikverband setzt sich das Kompetenznetzwerk entschieden dafür ein, Singen und Musizieren nicht länger als Quelle der Gefahr wahrzunehmen, sondern als zentralen Bestandteil kultureller Bildung und gesundheitsförderndes Element.
Nach der Pandemie kann die Musik für die Wiederannäherung von Menschen eine entscheidende Rolle einnehmen. Musik in der Gemeinschaft, im Verein oder dem Kirchenchor fördert nachgewiesenermaßen die Gesundheit. In einer vernetzten Welt, in der sich dennoch so viele Menschen wie nie zuvor einsam fühlen, kann das vereinsgetragene Musizieren gerade nach der Corona-Pandemie einen Ausweg aus der Einsamkeit und insbesondere für Kinder und Jugendliche eine Perspektive bieten.