Wie im Frühjahr angekündigt haben die Bühnen dem Rat eine Vorlage zur Budgeterweiterung auf 554 Millionen Euro zur Beratung und zur Entscheidung vorgelegt. Das aktuell freigegebene Budget von 404 Millionen Euro beruht auf einem Ratsbeschluss vom November 2016. "Für unsere Handlungsfähigkeit ist die Budgeterweiterung entscheidend“, erläutert der Technische Betriebsleiter Bernd Streitberger. "Wie berichtet werden wir im vierten Quartal fünf Gewerke der Haustechnik neu ausschreiben, was Aufträge in Höhe von rund 39 Millionen Euro bedeutet. Diese sind im aktuellen Budget nicht mehr abzubilden“, erklärt Streitberger.
Laut Monatsbericht Juli 2019 des Projektsteuerers betragen die Verpflichtungen aktuell 394 Millionen Euro, 341 Millionen wurden bislang tatsächlich ausgegeben. Eine detaillierte Schätzung der Entwicklung von Verpflichtungen und Auszahlungen bis 2023 ist Teil der Vorlage. Die beantragten 554 Millionen Euro entsprechen der am 25. Juni 2019 mit den Ergebnissen der erweiterten Entwurfsplanung vorgestellten Kostenberechnung. "Uns war es wichtig, dem Rat für diese Entscheidung ein veritables Planungsergebnis als Basis vorzulegen. Darum haben wir alle Hebel in Bewegung gesetzt, um mit dem gegebenen Rahmen bis zum Abschluss der erweiterten Entwurfsplanung zu kommen“, so Streitberger.
Der im Juni ebenfalls vorgestellte Risikoanteil der Kosten wurde in der Vorlage nicht berücksichtigt, da die klare Zielsetzung verfolgt wird, diese Risiken zu vermeiden. Der Rat hat 2015 ein Finanzierungskonzept für die Bühnensanierung beschlossen, das die unmittelbare Begleichung der Baukosten über Kreditaufnahmen vorsieht. Der Vorlage ist eine Übersicht über die Höhe und die Zinssätze der bislang aufgenommenen Kredite in Höhe von rund 372 Millionen Euro beigefügt. Die Refinanzierung erfolgt weitgehend über einen Zeitraum von 40 Jahren über die Erhöhung des Betriebskostenzuschusses an die Bühnen. Da diese Erhöhung die Belastung des städtischen Haushalts pro Jahr definiert, haben die Bühnen, um auch hier Transparenz herzustellen, die künftige Entwicklung des Betriebskostenzuschusses von einer Wirtschaftsprüfungskanzlei berechnen lassen. Durchschnittlich handelt es sich demnach jährlich um eine Summe von 20,5 Millionen Euro. Hierbei ist allerdings zu beachten, dass hierin nicht nur die Baukosten, sondern auch Kosten aus früheren Verpflichtungen, wie zum Beispiel die Machbarkeitsstudie aus dem Jahr 2010 enthalten sind.