"Nur noch schnell die Welt retten!" - so schrieb der Tagesspiegel am 20.11. 2018 über den Initiator und Ideengeber der Kampagne, DTKV-Mitglied Klaus Wüsthoff. Der 96-jährige Berliner ist Komponist von Orchester- und Chorwerken, führender Werbemelodien-Erfinder der 60er und 70er-Jahre sowie seit über 40 Jahren Schöpfer der ZDF-heute-Musik. Nun macht er sich Sorgen um die Zukunft seiner Enkel und Urenkel. Ihm geht es um den Klimawandel: Klimaziele werden laufend verfehlt, der aktuelle US-Präsident leugnet die durch Menschen verursachte Erderwärmung. Der DTKV unterstützt und begleitet das Projekt. Je mehr Carillons, desto besser. Die Finanzierung wird durch Spenden getragen.
Klaus Wüsthoff, 1922 geboren, hat in seinem Leben Krieg und Katastrophen überlebt. Nun möchte er dabei helfen, die absehbare Klimakatastrophe zu verhindern. Er hat unter Rückgriff auf sein Orchesterwerk "Die Regentrude" eine Klimaglocken-Melodie erschaffen. Ziel der Klimaglocken-Kamgagne 2018 ist es, dass möglichst viele Carillons mit ihrem weit tönenden Glockenklang in möglichst vielen Städten diese Klimaglockenmelodie erklingen lassen, um an die existentielle Bedeutung des Klimaschutzes zu erinnern.
Am 1. Dezember um 12 Uhr geht es mit dem Tiergarten-Carillon - dem größten Turmglockenspiel von Europa – los. Das Läuten wird der Beitrag zur Großdemonstration von Umweltschutzverbänden vor dem Kanzleramt sein - das Tiergarten-Carillon ist von dort gut hörbar. Wenn dann am 3. Dezember die Weltklimakonferenz in Katowice beginnt, werden die Carillons in Bonn, Hannover, Hamburg, Chemnitz, Erfurt und etlichen anderen deutschen Städten erklingen. Außerdem wird die Melodie an verschiedenen Orten in der Schweiz, Dänemark und Belgien erklingen. Es werden Ton- und Videoaufnahmen der beteiligten Carillons auf einer interaktiven Weltkarte auf der Website veröffentlicht www.klimaglocken.net. Darüber hinaus werden auf der Website die Klimaglocken als Klingelton für Smartphones zum Download - mit weiteren Gimmicks - angeboten.
Die Aktion ist auf mehrere Jahre angelegt, denn Klimaschutz braucht langen Atem. Der Schwerpunkt liegt auf dem Zeitraum der jeweiligen Weltklimakonferenz. Angefangen wurde das Projekt bereits 2017. Dahinter steht ein gemeinnütziger Verein. Zu den prominenten Unterstützern gehört der renommierte Klimaforscher Prof. Dr. Dr. Hans Joachim Schellnhuber, Gründer und langjähriger Direktor des Potsdamer Klimafolgen-Instituts (PIC). Schellnhuber hat das Projekt auf der internationalen Klimakonferenz Impactworld 2017 in Potsdam auch erstmalig der Öffentlichkeit vorgestellt. Weitere Projektpartner sind der Deutsche Musikrat und der Deutsche Tonkünstlerverband.