Das Wasia Project auf dem Reeperbahn Festival 2024  
Photo:  Christian Hedel

Am frühen Mittwochabend wurde heute das 19. Reeperbahn Festival der Opening Show im Operettenhaus Hamburg eröffnet.

Festivalleiter Detlef Schwarte begrüßte die rund 1.200 anwesenden Gäste und stellte mit „Let the music grow“ das übergreifende Motto des diesjährigen Festivals vor. Sich als Musikbranche den teils existentiellen Herausforderungen wie Klub-Krise, Fair Pay im Streaming oder KI gemeinsam zu stellen und dennoch die positive Kraft der Musik ungebrochen zu feiern, sei das Gebot der Stunde und die Besonderheit des Reeperbahn Festivals.

In seinem Grußwort hieß Hamburgs Erster Bürgermeister Dr. Peter Tschentscher die internationale Musikwelt in der Hansestadt willkommen und Staatsministerin für Kultur und Medien, Claudia Roth, hob anschließend in ihrer Rede die Notwendigkeit von Kultur als verbindende Kraft in unserer konfliktreichen Zeit hervor.

Absätze

„Das Reeperbahn Festival in Hamburg ist Europas größtes Showcase-Festival und das wichtigste europäische Treffen für Popmusikkultur. Hier tanzt und feiert ein internationales Publikum Musik, Vielfalt, Respekt, Toleranz und Freiheit. Das sind die Werte, für die das Reeperbahn Festival seit Jahren einsteht.”
Autor
Claudia Roth, Staatsministerin für Kultur und Medien

Dr. Peter Tschentscher, Hamburgs Erster Bürgermeister: „Das Reeperbahn Festival ist einzigartig in Europa. Es bietet neuen Talenten eine internationale Bühne und dem Publikum erstklassige Live-Musik. Seit dem ersten Festival 2006 ist es zu einem zentralen Branchentreffen der Musik- und Digitalwirtschaft geworden, die sich in Hamburg über Innovationen und aktuelle Entwicklungen austauscht. Ich wünsche den Teilnehmerinnen und Teilnehmern und allen Gästen interessante Meetings und Konzerte und einen schönen Aufenthalt in Hamburg.”

Moderator Aurel Mertz führte danach durch das Programm welches mit einer Überraschungs-Live-Performance von Bastille Presents Ampersand (GBR), dem neuen Projekt von Lead Sänger Dan Smith startete. Sie performten zwei Songs aus dem neuen Album „&“, welches im Oktober erscheint.

Weitere Performances gab es von Rachel Chinouriri (GBR) und Alli Neumann (DEU), die zudem von der Leiterin der Europäischen Kommission in Deutschland Barbara Gessler für ihr Engagement für mehr Gendergerechtigkeit mit dem Keychange Inspiration Award ausgezeichnet wurde.   

Alli Neumann, Musikerin: „Ich bin froh über jede Plattform die darauf aufmerksam macht, dass in der Musikindustrie noch viel aufzuarbeiten ist, bis zur Gleichberechtigung. Keychange hilft dabei, Aufmerksamkeit und Repräsentation für FLINTA*-Artists zu schaffen.”

Die Jury des internationalen Wettbewerbs Anchor besteht in diesem Jahr aus den Musikerinnen Emily Kokal (USA), Julia Stone (AUS), Songwriterin, Produzentin, Schauspielerin und Unternehmerin Tayla Parx (USA) und dem Songwriter Tim Bendzko (DEU).

Die sechs nominierten Bands und Künstler*innen Milan Ring (AUS), Moonchild Sanelly (ZAF), Enji (DEU), KÄSSY (AUT), strongboi (DEU) und Beth McCarthy (GBR) werden bei ihren Reeperbahn Festival Konzerten am Donnerstag und Freitag im Gruenspan um den Gewinn der renommierten Auszeichnung spielen, die am Samstagabend im St. Pauli Theater verliehen wird.

Mit einer fesselnden und intensiven Keynote erläuterte Autor und Wirtschaftsjournalist Tim Harford (GBR) unter anderem wie Krisen Möglichkeiten für Wachstum sein können, bevor Bastille Presents Ampersand (GBR) die Besucher*innen in vier Tage voller aufregender neuer Musik und Gesprächen entließen.

Bereits am Nachmittag startete im Festival Village Konferenz für digitale Jugendkultur TINCON mit einem Angebot für insgesamt 3.500 Schüler*innen ab 13 Jahren, bei denen neben Inhalten zur digitalen Lebenswelt junger Erwachsener auch Einblicke ins Musikbusiness vermittelt werden.

Am Abend starten in den Clubs Bahnhof Pauli, Uwe und Prinzenbar die Konzerte der diesjährigen neun Teilnehmenden des Musikexportprogramms German Music Talent, mit Paula Della Corte, WizTheMc, Easy Easy, Salomea, Meagre Martin, Aka Kelzz, Enji, AFAR und Willow Parlo.

Insgesamt erwartet die Besucher*innen über vier Tage ein Angebot aus rund 800 Programmpunkten in 80 Spielstätten. Dazu zählen 480 Konzerte von 450 Acts aus über 30 Nationen sowie 40 Lesungen, Live-Podcasts und Ausstellungen.

Das Angebot für Fachbesucher*innen mit 200 Sprecher*innen aus 52 Nationen enthält 270 Programmpunkte, davon 50 in Rahmen der TINCON und 80 im Programm der re:publica. Die Gender-Quote im Programm beträgt 50/50.       

Das Reeperbahn Festival erwartet in diesem Jahr rund 45.000 Besucher*innen, davon 4.000 Fachbesucher*innen.