Der Bühnenverein war in den letzten Wochen gemeinsam mit vielen Akteuren der Theater- und Orchesterlandschaft, den Tarifpartnern, der Politik und den Künstler*innen im Umgang mit den Folgen der durch SARS-Cov-2 verursachten Pandemie stark gefordert. Der völlige Stillstand der Arbeit in den Theatern und Orchestern und die aktuelle Situation der schrittweisen Öffnung stellen uns vor künstlerische, betriebliche und politische Herausforderungen, die wir nur in gemeinsamer Anstrengung bewältigen können. Als Branchenverband hat der Bühnenverein in den letzten Wochen im Dialog mit Bund, Ländern, dem Deutschen Städtetag und Verbänden wie dem Deutschen Kulturrat und unserem europäischen Dachverband Pearle* an der Erarbeitung von Lösungen mitgewirkt. Dazu gehören die Einführung der Kurzarbeit zum Schutz der Arbeitsplätze auch im öffentlichen Theatersystem, die Unterstützung für Hilfsprogramme von Bund und Ländern sowie die Erarbeitung von Handlungsempfehlungen und Arbeitsschutzstandards für den Proben- und Arbeitsbetrieb in Theatern und Orchestern zusammen mit der Politik und der gesetzlichen Unfallversicherung. Auch in das heute von der Kultur- Ministerkonferenz und der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien veröffentlichte gemeinsame Eckpunktepapier zu Öffnungsstrategien für kulturelle Einrichtungen floss die Expertise des Bühnenvereins ein.
Dazu Bühnenvereins-Präsident Ulrich Khuon: "Die Gesellschaft braucht die persönliche Begegnung und den kulturellen Austausch. Gerade erfahren wir täglich, dass digitale Kommunikation das menschliche Miteinander, das Live-Erlebnis, nicht ersetzen kann. Wir begrüßen es daher sehr, dass die Notwendigkeit von Vor-Ort Konzepten mit grundlegenden Schutzvorkehrungen in dem von den Kulturminister*innen und der Kulturstaatsministerin erarbeiteten Eckpunktepapier zu Öffnungsstrategien für Kunst und Kultur hervorgehoben wird. So kann es gelingen, darstellende Kunst schrittweise wieder erlebbar zu machen.“
Aufgrund der Corona-Pandemie verschiebt der Deutsche Bühnenverein auch seine Jahreshauptversammlung auf November 2020. Ursprünglich sollte das jährliche Treffen von Intendant*innen, Verwaltungsdirektor*innen und Kulturpolitiker*innen vom 5. bis 6. Juni 2020 am Theater Münster stattfinden. Auf der Agenda standen Themen wie Klimaschutz und Nachhaltigkeit, Geschlechtergerechtigkeit und Equal Pay sowie die Veränderung der Arbeitsbedingungen in Theatern und Orchestern. "Es ist bedauerlich, dass unsere Jahreshauptversammlung unter den aktuellen Bedingungen nicht wie geplant durchführbar ist, aber der Gesundheitsschutz hat Priorität. Im Vordergrund steht für die Theater und Orchester in den nächsten Monaten nun der Umgang mit den Folgen der Corona-Pandemie. Der Beratungsbedarf ist hoch und die Lösung der komplexen Probleme für die Theater- und Orchesterlandschaft benötigt zurzeit einen Großteil unserer Arbeitskraft“, sagte Marc Grandmontagne, der Geschäftsführende Direktor des Deutschen Bühnenvereins, heute in Köln. "Trotzdem bleiben wir an den großen gesellschaftlichen Themen dran. Während der Corona-Pandemie sind diese ja nicht einfach verschwunden. Durch die Krise treten sie oft noch deutlicher zu Tage.“