Der Deutsche Komponistenverband (DKV) hat am 9. Oktober sein 60-jähriges Jubiläum gefeiert. Anlässlich einer Feierstunde forderte der Komponist Enjott Schneider, Präsident des DKV und zugleich Aufsichtsratsvorsitzender der GEMA, eine neue Solidarität der Musiker untereinander.
Grußworte zur Geburtstagsfeier hielten Tim Renner, Kulturstaatssekretär in Berlin, Harald Heker, Vorstandsvorsitzender der GEMA, sowie der Komponist Siegfried Matthus. Neben den drei Gratulanten konnten weitere prominente Gäste aus Politik und Kultur begrüßt werden.
Der 1954 gegründete Deutsche Komponistenverband ist der Berufsverband der in Deutschland lebenden Musikurheber. Im DKV sind Komponistinnen und Komponisten aller Genres und Sparten vereint, die gemeinsame Positionen in der Öffentlichkeit vertreten. Dazu gehören vor allem die Verbesserung der sozialen und wirtschaftlichen Situation der Kreativen sowie die Anerkennung der geistigen und schöpferischen Leistungen von Komponisten, speziell in Fragen des Urheberrechts.
Außerdem setzt sich der Verband für die Anerkennung und Verbreitung von Musik ein, die von in Deutschland tätigen Musikautoren geschaffen und produziert wird. 60 Jahre nach seiner Gründung mahnt der DKV lautstark die aktuellen Bedingungen der Kulturproduktion an. Enjott Schneider erläuterte die Gefahren, die den Kulturschaffenden durch TTIP drohen, aber auch durch den Verlust des Verantwortungsgefühls für Kultur und Kreativität im öffentlich-rechtlichen Rundfunk sowie durch den Rückgang der kontinuierlichen öffentlichen Kulturförderung. Umso wichtiger sei es für den DKV, dass die Musikautoren sich zusammenschließen, um sich gegenseitig zu unterstützen sowie Anerkennung und Wertschätzung ihres kulturellen Wirkens einzufordern.
Schneider erklärte: „Der DKV als ‚starke Stimme der in Deutschland arbeitenden Komponistinnen und Komponisten ist inzwischen existentiell gefordert: Nach 60 Jahren grassiert ein neoliberales Marktklima der Ausbeutung, in dem erwartet wird, dass Musiker geistiges Eigentum zum Nulltarif verschleudern. Da hilft nur noch das Zusammengehen einerseits mit der Politik mit z.B. dem BKM oder andererseits eine neue Solidarität der Musiker untereinander – wie es auf dem Reeperbahnfestival Herbert Grönemeyer tat, als er das „streaming“ der Datengiganten als „Ausverkauf der Musik" und Katastrophe bezeichnete.“
Im Rahmen des Jubiläums-Festakts wurde der Komponist Christian Bruhn mit der Ehrenmedaille des Deutschen Komponistenverbandes ausgezeichnet. Bruhn war viele Jahre im Vorstand des DKV und in zahlreichen weiteren Verbänden aktiv und hat sich über viele Jahrzehnte für die Interessen der Musikurheber engagiert. Unter anderem war er von 1982 an Mitglied des GEMA-Aufsichtsrats, 1991 wurde er zu dessen Vorsitzenden gewählt und bekleidete das Amt bis zum Jahr 2009. Außerdem war er von 2002 bis 2007 Präsident der CISAC, der Internationalen Urhebergesellschaft.
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