In einer Zeit der politischen und wirtschaftlichen Streichoffensive in allen Bereichen des Bundes, der Länder und der Kommunen sei es dringend erforderlich, dass alle Mitglieder des Deutschen Musikverleger-Verbandes (DMV) in ihren Regionen Überzeugungsarbeit bei den Politikern und anderen Entscheidungsträgern leisten, damit die Streichungen der Länder und Kommunen in Deutschland nicht auf dem Rücken der Kultur ausgetragen werden. Die musische Erziehung sei ebenso eine wichtige Investition in die Zukunft wie auch der Schutz der Kreativen vor der technologischen Ausbeutung. Das erklärte die Präsidentin des DMV, Dagmar Sikorski, auf der Jahrestagung vor über 160 Musikverlegern in der Kulturhauptstadt Essen.
Dagmar Sikorski: „Wir Musikverleger werden von den politischen Parteien und ihren Entscheidungsträgern nicht nur wahrgenommen. Sondern man hört uns zu.“ Das habe der DMV immer wieder bei seinen Gesprächen mit Politikern feststellen können.
Die DMV-Präsidentin sprach die Hoffnung aus, dass die Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger in ihrer mit Spannung erwarteten Rede zum Urheberrecht am kommenden Montag in Berlin einmal mehr den Schutz der Urheber unterstreiche, indem Sie den Nulltarif bei der Nutzung von Musik den Kampf ansage. Dies fordert der DMV schon lange. In diesem Zusammenhang würdigte Dagmar Sikorski die klaren Worte des Kulturstaatsministers Bernd Neumann, der sich für den europaweiten Schutz der Urheber seit langer Zeit einsetze. Die Musikverleger hoffen auf eine Verbesserung bei der anstehenden Novellierung des Urheberrechtsgesetzes, bei der man bereits um Stellungnahme gebeten wurde.
Der DMV habe als Mitglied des Internationalen Musikverleger-Verbandes ICMP viele Themen und Problemstellungen der internationalen Musikbranche mit beraten. Eines der wichtigsten Themen sei der Vorschlag für eine EU-Richtlinie, mit der das Wahrnehmungsrecht innerhalb der EU harmoniert werden soll. Sikorski: „Hier ist es aus deutscher Sicht von großer Bedeutung, dass zukünftig die Verwertungsgesellschaften in Europa nach der gleichen rechtlichen Grundlage arbeiten können.“
Auf der Jahrestagung des DMV standen die GEMA-Direktoren Dr. Urban Pappi und Andreas Thiele sowie Norbert Timm und GEMA Justitiar Kilian Steiner den Mitgliedern Rede und Antwort und erläuterten zur anstehenden Mitgliederversammlung der GEMA in wenigen Tagen die neuesten Entwicklungen in den verschiedenen Bereichen der deutschen Verwertungsgesellschaft.
Der DMV - Deutscher Musikverleger-Verband e.V. - ist als Interessenvertretung ein Zusammenschluss von Musikverlagen aus dem gesamten Bundesgebiet. Mit rund 500 Mitgliedsverlagen erreicht der Verband einen Organisationsgrad von ca. 90% der in der Bundesrepublik Deutschland tätigen Musikverlage.
Die im DMV organisierten Musikverlage erreichten im letzten Geschäftsjahr einen Umsatz von 580 Mio. Euro. Neben dem Papiergeschäft, also dem Druck von Vertrieb und Noten (dass ca. 15 Prozent des Gesamtumsatzes der Musikverlage beträgt), sind weitere Umsatzträger die Rechte und Lizenzen für Werbung, Musik im Film und für Klingeltöne. Der größte Umsatzanteil betrifft die Einnahmen aus den Rechten, die von der GEMA kollektiv für in- und ausländische Autoren wahrgenommen werden.
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Quelle
http://www.dmv-online.com