Die Chancen und Herausforderungen der Digitalisierung für Kunst- und Kultureinrichtungen waren gestern Thema des Zweiten Berliner Kulturfrühstücks der Kulturstiftung der Länder, zu dem Kunstminister Bernd Sibler zusammen mit der Kulturstiftung der Länder Bundestagsabgeordnete und Vertreterinnen und Vertreter aller Länder in die Bayerische Vertretung in Berlin eingeladen hatte. Die Reihe wurde im Februar 2019 von der Kulturstiftung der Länder ins Leben gerufen und soll Forum und Schaufenster für den Austausch der Länder mit dem Bund zu kulturpolitischen Themen, Initiativen und Projekten sein. Kunstminister Bernd Sibler betonte: "Kunst und Kultur sind eine Notwendigkeit. Sie sind eine entscheidende Klammer, die unsere Gesellschaft zusammenhält. Sie machen den Menschen zum Menschen. Der Austausch ist für alle Beteiligten wertvoll: Hier können wir Themen wie die Digitalisierung, die alle betreffen, diskutieren und auch Anregungen und Impulse für die länderspezifische Kulturpolitik mitnehmen. Ich freue mich sehr, dass der Freistaat Bayern dieses Mal Gastgeber des neuen Berliner Kulturfrühstücks sein durfte und Projekte im Bereich der Digitalisierung vorstellen konnte.“ Mit Blick auf das Thema des Treffens ergänzte er: "Durch die Digitalisierung verändern sich die Aufgaben und Rahmenbedingungen für die Arbeit unserer Kultureinrichtungen und zugleich die Ansprüche und Erwartungen des Publikums. Unser Ziel muss sein, die neuen Technologien so einzusetzen und zu nutzen, dass Kunst und Kultur für ein breites Publikum noch attraktiver, noch besser zugänglich und sichtbarer werden.“
Bayern nutzt Möglichkeiten der Digitalisierung
Die Einrichtungen des Freistaats haben sich dieses Themas bereits seit Längerem angenommen. Einen Einblick in die museale Digitalisierung gab daher die Landesstelle für nichtstaatliche Museen: Sie stellte ihre Publikation "Museum und Digitales“ vor, die zugleich Leitfaden und Impulsgeber für die Museumsarbeit ist. Die Handreichung deckt ein breites Themenspektrum ab, das über den Aufbau und die Gestaltung von Webseiten und Online-Sammlungen über die Nutzung von Social-Media, Medienstationen und Medienguides bis hin zu E-Publishing, Storytelling und digitalen Strategien reicht. Ergänzt wird diese Arbeitshilfe durch eine Webseite, die weitere Informationen und aktuelle Best-Practice-Beispiele bietet. Die Möglichkeiten der Digitalisierung für den Theaterbetrieb skizzierte das Staatstheater Nürnberg: Dieses hat – wie auch die anderen Staatstheater – ein umfassendes Konzept entworfen, das Ticket-, Informations- oder auch Vermittlungsdienste ebenso berücksichtigt wie den Aufbau einer Mediathek durch eine theatereigene Online-Redaktion. Auch die Themen Bühneninfrastruktur, Digitalisierung in der Verwaltung oder die Planung des großen Bauvorhabens ‚Opernhaus Nürnberg‘ sind Teil des Konzepts.