Die Deutsche Orchestervereinigung (DOV) unterstützt den Protest von 13 Berliner Dirigenten und Intendanten gegen den Abbau von Musikunterricht an allgemein bildenden Schulen. Die DOV fordert zugleich mindestens zwei Musikstunden pro Woche bis zum Ende der Schulzeit.
Aktueller Anlass sind Pläne des Berliner Bildungssenators Jürgen Zöllner (SPD), den Musikunterricht an Berliner Schulen noch weiter zu reduzieren. Bereits jetzt werden nicht nur in Berlin, sondern im gesamten Bundesgebiet bis zu 80 Prozent des Musikunterrichts nicht oder nur fachfremd erteilt. In Berlin sollen die Fächer Kunst und Musik künftig ausgetauscht werden können, so dass Musik in einigen Klassen gar nicht mehr stattfindet. Ab Klasse 11 könnte der Musikunterricht vollständig wegfallen.
Zahlreiche Studien belegen eindrücklich die positiven Effekte von Musikunterricht und eigenem Musizieren auf die emotionale, intellektuelle und soziale Kompetenz von Kindern und Jugendlichen. Im Bereich der kulturellen Bildung zu kürzen wertet die DOV angesichts der bevorstehenden gesellschaftlichen Herausforderungen als kurzsichtig.
„Sollte der Musikunterricht in Deutschland noch weiter gekürzt werden, käme dies seiner faktischen Abschaffung gleich. Ein wesentlicher Teil unserer Kultur würde den Schülern vorenthalten werden. Musik ist kein Luxusgut, sondern integraler Bestandteil einer vernünftigen Allgemeinbildung und eines erfüllten Lebens“, sagt Gerald Mertens, Geschäftsführer der Deutschen Orchestervereinigung.
„Seit Jahren kommen die Orchester und Opernhäuser der politischen Forderung nach mehr kulturellen Bildungsangeboten erfolgreich nach. Die Reduzierung des Musikunterrichts auf quasi Null aber entzieht sowohl diesen Angeboten als auch der Zukunft der Orchester und Musiktheater jegliche Basis. Denn beides Bedarf der Heranführung junger Menschen an die Musik bereits in der Schule“, so Mertens abschließend.
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