Das ECLAT Festival Neue Musik Stuttgart findet statt! In den Tagen vom 3. bis 7. Februar 2021 sind in 13 Konzerten 35 Werke zu erleben, davon 24 Uraufführungen. Das Novum: ECLAT wird erstmals in seiner Geschichte komplett digital ausgespielt!“ Ergänzt werden die Konzerte durch ein umfangreiches Beiprogramm.

Für das hybride Experiment werden auf einem eigens eingerichteten Webportal alle technischen Möglichkeiten genutzt, um auch im Web ein attraktives Festival zu gestalten, live gestreamt aus dem Stuttgarter Theaterhaus.

Das Webportal wird gemeinsam von einem Team junger Kommunikationsdesigner, einem Filmteam, Kolleg*innen des SWR und allen involvierten Musiker*innen bespielt. Dieses Produktionsteam setzt alles daran, dem Publikum im heimischen Wohnzimmer mehr zu bieten als nur "informelles Streaming“.

Die Festivalleiterin Christine Fischer hat das so formuliert: "Mit Sorgfalt, Erfindergeist und zugegeben auch einer Portion Spieltrieb bauen wir unser Festival wie eine Sandburg nach der Flut neu und anders wieder auf – und versuchen trotz aller pandemischer Unmöglichkeiten, möglichst viel vom gewohnten Flair im Theaterhaus rüberzubringen.“

Ziel von Christine Fischer ist es, "das lokale Publikum mit weltweiten Teilnehmern zu verbinden, mit Möglichkeiten für das Publikum, sich interaktiv einzubringen, quasi mitzuspielen. Denn ECLAT-digital ist eingebettet in Chats, Hintergrundgespräche, Interviews, "persönliche“ Künstlerbegegnungen, Spiele und durchaus auch kulinarische Konzertpausen.“

Die 41. Ausgabe von ECLAT wird natürlich sehr stark geprägt sein von den "seltsamen Klängen aus einem seltsamen, unzusammenhängenden Jahr“, wie es Komponist Ricardo Eizirik mit Blick auf sein Werk Placeholder (6. Feb. 2021) so treffend formuliert hat.

ECLAT 2021 wird auch geprägt sein von global bedeutsamen Ereignissen und großen politischen Themen der jüngsten Vergangenheit. Ein Schwerpunkt wird die Situation in Belarus sein. In ECHOES – VOICES FROM BELARUS setzen belarusische Performer-, Künstler- und Aktivist*innen gemeinsam mit internationalen Musiker*innen ein differenziertes künstlerisches Statement zu dem Drama in unserem europäischen Nachbarland.

Und die digitale Kunstausstellung "Belarus – der Weg zu sich selbst“ erzählt beeindruckend von den Parallelwelten, mit denen das Land konfrontiert ist.

Das Projekt ist Maria Kalesnikava gewidmet, die ECLAT in den letzten Jahren als Social Media Expertin begleitet hat und als Führungsfigur der belarusischen Demokratiebewegung seit dem 7. September 2020 inhaftiert ist.

Am Festivalsonntag (7. Februar 2021) wird sie mit dem Menschenrechtspreis der Gerhart und Renate Baum Stiftung ausgezeichnet. Bundesminister a.D., Gerhart Baum, wird die Laudatio halten. Der Preis wird stellvertretend von M. Kalesnikavas Schwester, Tatsiana Khomich, entgegengenommen.

Von der Sprengkraft künstlerischer Schöpfung "erzählt“ auch das Projekt VOICE AFFAIRS. Es initiiert Grenzüberschreitungen zwischen europäischer Kunst-Musik und den hochgradig divers strukturierten experimentellen Musikszenen des Libanon. Trotz der schier apokalyptischen Situation im Libanon spiegelt die libanesische Kompositionsszene mit Elektronischer Musik, Sound Art, Improvisation und Avant-Pop in großer künstlerischer Vielfalt die Widersprüchlichkeiten des libanesischen Kulturraums.

Informationen und online-Tickets auf: www.eclat.org

Absätze