Übergabe des Impulspapiers 2024 an Kulturstaatsministerin Claudia Roth auf dem 11. Symposium der Kulturfördervereine Von links: Frank Druffner, Vorstandsvorsitzender des DAKU, Claudia Roth MdB, Staatsministerin für Kultur und Medien, Kay-Hermann Hörster, Museumsgesellschaft Gießen e.V.  
Photo:  DAKU

Die rund 20.500 Kulturfördervereine und Freundeskreise in Deutschland haben mit mehr als 3,2 Millionen Mitgliedern einen beachtlichen Anteil am zivilgesellschaftlichen Engagement. Diese und weitere Zahlen haben der DAKU Dachverband der Kulturfördervereine in Deutschland und Zivilgesellschaft in Zahlen (ZiviZ) im Stifterverband veröffentlicht. Das gemeinsame Impulspapier zu Lage und Perspektiven wurde auf dem 11. Symposium der Kulturfördervereine in der Landesvertretung Rheinland-Pfalz an Kulturstaatsministerin Claudia Roth übergeben.

In Deutschland sind 90 Prozent der Kulturfördervereine ausschließlich ehrenamtlich organisiert. Mit unzähligen Aktionen setzten sie sich für Museen, Bibliotheken und Theater, Musikschulen oder Baudenkmäler ein. Sie tragen dazu bei, dass das Engagement-Feld Kultur in Deutschland an zweiter Stelle der freiwillig Engagierten liegt. Das sind Ergebnisse aus dem Impulspapiers „Kulturfördervereine in Deutschland: Lagebild – Herausforderungen – Perspektiven“. Das Papier nimmt auf Grundlage mehrerer Organisationsbefragungen und einer Auswertung des Vereinsregisters eine umfassende Bestandsaufnahme zu Kulturfördervereinen vor.

Die Analyse zeigt, dass es die meisten Kulturfördervereine in Nordrhein-Westfalen gibt. Jeder dritte Verein ist in ländlichen Räumen aktiv. Besonders viele Vereine (31 Prozent) haben sich in Großstädten gegründet. Von dem enormen zivilgesellschaftlichen Engagement profitieren alle Kultursparten, allen voran Musik, Tanz und Theater.

Um ihre Existenz zu sichern und sich zukunftsfähig aufzustellen, brauchen die Kulturfördervereine ganz konkrete Unterstützung, besonders bei der Suche nach aktiven Mitgliedern, bei der Finanzierung ihrer Aktionen und Projekte oder bei der Digitalisierung.

Das Impulspapier zeigt auch: Die Kulturfördervereine sind mehr als nur Geldsammler für die jeweilige Kulturinstitution. Mit Veranstaltungen, Arbeitseinsätzen, Kampagnen und Lobbyarbeit sorgen sie für Publikum und den Erhalt der von ihnen geförderten Kultur. „Damit schaffen sie Orte des demokratischen Miteinanders, die Generationen und Kulturen verbinden. Sie übernehmen daher auch im Wahljahr 2024 eine wichtige Rolle“, so Frank Druffner, Vorstandsvorsitzender des DAKU.

Rheinland-Pfalz ist nicht nur Partner und Gastgeber des Symposiums, sondern geht mit seinem Projekt „Digital in die Zukunft“ auch beispielgebend bei der Unterstützung von Ehrenamtlichen voran. Der hier angebotene Verleih von Medientechnik ist in Deutschland einmalig.

Zitate

Peter Schubert, ZiviZ im Stifterverband: „Heute ist bereits jeder dritte Verein in Deutschland ein Förderverein. So ist auch im Kulturbereich die wachsende Rolle von Fördervereinen unübersehbar. Den Mitgliedern dieser Vereine geht es dabei um viel mehr als Lückenbüßer für fehlende staatliche Finanzierung zu sein. Sie möchten Gesellschaft vor Ort mitgestalten, Impulse setzen und Gemeinschaft pflegen.“

Claudia Roth MdB, Staatsministerin für Kultur und Medien: „Kulturfördervereine tragen in Zeiten multipler Krisen mehr denn je zur Verständigung in unserer Gesellschaft bei. Sie sind Brückenbauer zwischen unterschiedlichen Lebenswelten, Quelle der Empathie und Seismograph gesellschaftlicher Entwicklungen. Sie laden zum Nachdenken und Diskutieren ein. Ich danke dem DAKU für seine unschätzbar wertvolle Arbeit.“

Staatssekretärin Heike Raab, Bevollmächtigte des Landes Rheinland-Pfalz beim Bund und für Europa und Medien: „Kultur lebt und wird erlebt von Menschen. Deshalb sind die Kulturfördervereine ein so wichtiges bürgerschaftliches Engagement. Sie fördern nicht nur die Kultur, sondern sie vermitteln durch gemeinsame kulturelle Werte gesellschaftlichen Zusammenhalt, Vielfalt und Toleranz. Rheinland-Pfalz ist Ehrenamtsland. Gute Rahmenbedingungen für das Ehrenamt, um Engagement nachhaltig zu fördern, ist ein Ziel der Landesregierung und des heutigen Austausches mit anderen Ländern und Bereichen.“