Bei der achten Verleihung des Deutschen Musikautorenpreises ehrte die GEMA in Berlin 15 Komponisten und Textdichter in insgesamt zehn Kategorien. Zu den Preisträgern gehören u.a. Marteria, Sido, Sonja Glass, Andreas Bourani, Sven Regener und Enno Poppe. Der Preis für das Lebenswerk ging an Martin Böttcher.
Am Donnerstagabend verlieh die GEMA den Deutschen Musikautorenpreis an Musikautoren für ihr herausragendes musikalisches Schaffen. In zehn Kategorien nahmen die ausgezeichneten Komponisten und Textdichter den Preis im Rahmen einer Gala im Berliner Ritz-Carlton entgegen.
"Das war der Höhepunkt meines Lebens“, freute sich Martin Böttcher bei der Ehrung für sein Lebenswerk. Mit seinen Kompositionen für die weltweit bekannten "Winnetou“-Filme sowie für zahlreiche Kino- und TV-Produktionen hat er die deutsche Musik geprägt. "Dass der Film ein dermaßen großer Erfolg wurde, lag zu einem erheblichen Teil an seiner Musik“, so Mario Adorf, der die Laudatio hielt. "In seinen Filmen brachte Martin Böttcher das Kunststück fertig, Emotionen zu transportieren und zu verdeutlichen, ohne dabei aufdringlich zu sein. Seine Musik eröffnete dem Film und damit dem Zuschauer eine neue eigenständige Welt, deren Seele spürbar war und berührte.“
Schirmherrin des Musikautorenpreises, Staatsministerin für Kultur und Medien, Prof. Monika Grütters, betonte in ihrer Rede: "Das kreative Schaffen von Komponisten und Textdichtern ins Rampenlicht zu holen, ihre musikalischen Geniestreiche öffentlich anzuerkennen – genau das ist die besondere Bedeutung des Musikautorenpreises. Er würdigt die unerschöpfliche Vielfalt und Bandbreite des musikalischen Schaffens in Deutschland. Doch die künstlerischen Spitzenleistungen müssen auch finanziell honoriert werden, damit Kreative von ihrer Arbeit gut leben können.“
Sonja Glass, Bassistin des Pop-Duos Boy gewann den Deutschen Musikautorenpreis in der Kategorie "Komposition Pop/Rock“. Zum Gewinner in der Kategorie "Text Singer-Songwriter“ kürte die Jury Sven Regener. Die Entscheidung im Bereich "Text Hip-Hop“ fiel zugunsten von Marten Laciny, der als Marteria bzw. Marsimoto zu den profiliertesten Künstlers seines Genres zählt. In seiner Dankesrede appellierte Marten Laciny: "Ich wünsche mir mehr Wertschätzung für Musik.“
Mit dem Nachwuchswuchspreis in der Sparte E bedachte die Jury die in Frankfurt lebende Polin Jagoda Szmytka.
Der Deutsche Musikautorenpreis in der Kategorie "Komposition Musik für Ensemble“ ging an den Komponisten und Dirigenten Enno Poppe, während sein palästinensisch-israelischer Kollege Samir Odeh-Tamimi die Auszeichnung für "Komposition Musik mit Stimme + ...“ erhielt. Im Bereich Jazz/Crossover hatte die Hamburgerin Tini Thomsen die Nase vorn. Ebenfalls aus Hamburg kommt der Filmkomponist Florian Tessloff, der den Preis "Komposition Audiovisuelle Medien“ entgegennahm.
Die Auszeichnung für das erfolgreichste Werk des vergangenen Jahres erhielten die Autoren des Charterfolgs "Astronaut“ (Sido feat. Andreas Bourani): Paul Würdig alias Sido, Andreas Bourani, Simon Müller-Lerch alias Sera Finale, Paul NZA, Marek Pompetzki und Cecil Remmler. Die Preisträger in dieser Kategorie werden durch GfK Entertainment ermittelt.
Der Musikautorenpreis ehrt Komponisten und Textdichter, die musikalisch Herausragendes geleistet haben“, so Dr. Harald Heker, Vorstandsvorsitzender der GEMA. "Durch ihr Schaffen machen sie uns ein wunderbares Geschenk, das Geschenk der Vielfalt. Und gerade diese Vielfalt bildet die Grundlage unserer Kultur. Und das macht die Arbeit der Musikautoren so einzigartig und wertvoll.“
Prof. Dr. Enjott Schneider, Aufsichtsratsvorsitzender der GEMA, ergänzt: "Überstrahlt von dem für sein Lebenswerk geehrten Martin Böttcher als dem Grandseigneur gab es weitere erstklassige Preisträger. Sie alle wurden qualitativ dicht gefolgt von den anderen Nominierten ihrer jeweiligen Sparte. Insofern war hier ein Feuerwerk der Kreativität zu erleben. Ich finde es jedes Jahr umwerfend, dass dies alles in einer solidarischen Gemeinschaft möglich ist. Quer durch sämtliche Sparten, von Schlager bis Hip-Hop und Konzertmusik gilt: Man zollt einander Respekt und hört sich gegenseitig neugierig zu.“
Überreicht wurden die Preise von prominenten Laudatorten, darunter: Dirigent Lothar Zagrosek, Comedian Thomas Hermanns, Liedermacher Rolf Zuckowski und Musikjournalist Marcus Staiger.