Vom 16. bis 26. Juli fand in Osnabrück, Amsterdam und Berlin zum elften Mal das Morgenland Festival statt. Schwerpunkt des Festivals war in diesem Jahr dieMusik Armeniens. Ein gutes Dutzend Konzerte und ein hochkarätiges Rahmenprogramm spiegelten die Musikkultur des Landes, 100 Jahre nach dem Völkermord am armenischen Volk im Jahr 1915.
Michael Dreyer, Künstlerischer Leiter des Morgenland Festivals, kann in diesem Jahr keine eindeutigen Publikums-Highlights benennen: „Bei einer Auslastung von 100 Prozent kann ich unserem Publikum einfach nur danken, dass es sich so neugierig und vorbehaltslos auf unser Programm einlässt und Abend für Abend mitgeht! Das spricht nicht nur für das Morgenland Festival, sondern auch für die Offenheit der Osnabrücker, Berliner und Amsterdamer Musikliebhaber.“
Ein kleiner Rückblick: Das Gurdjieff Folk Instruments Ensemble eröffnete das Festival in Osnabrück mit Musik der armenischen Komponisten Georges I. Gurdjieff und Komitas. Bei der Yerevan Jazz Night trafen zwei der herausragenden Persönlichkeiten der armenischen Jazzszene aufeinander: Vahagn Hayrapetyan und Armen Hyusnunts spielten mit Jivan Gasparyan und Alex Baboian im Quartett. Beim Doppelkonzert mit dem A-Cappella-Trio Zulal, das armenische Volksmusik in modernen Arrangements interpretiert und die armenische Diaspora in den USA präsentierte, und Eurasians Unity trafen folkloristische Elemente auf europäisch-amerikanischen Jazz. Light in Babylon begeisterte das Publikum mit einer Musik zwischen orientalischen Klängen, europäischem Folk und kraftvollem Gypsy. Den letzten Abend gestaltete Narek Hakhnazaryan: Der junge Ausnahme-Cellist aus Jerewan spielte zum Abschluss Werke von Khudoyan, Komitas, Britten und Bach.
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