Zum 7. Mal wurde am 6. März 2012 im Rahmen des Berliner Künstlerinnenprogramms von der Berliner Kulturverwaltung in Kooperation mit der Musikakademie Rheinsberg der mit 10.000 Euro dotierte Berlin-Rheinsberger-Kompositionspreis für zeitgenössische Musik vergeben. Die unabhängige Jury setzte sich aus Herrn Prof. Hanspeter Kyburz, (Hochschule für Musik Hanns Eisler, Kompositionsprofessor), Frau Dr. Ulrike Liedtke (Musikakademie Rheinsberg, Akademiedirektorin), Herrn Björn Gottstein (Musikjournalist) und der Komponistin Frau Eun-Hwa Cho (Preisträgerin von 2009) zusammen.
Die diesjährige Preisträgerin des Berlin-Rheinsberger-Kompositionspreises, Hanna Eimermacher, wurde 1981 in Duisburg geboren und studierte an der Hochschule der Künste Bremen Komposition bei Younghi Pagh-Paan und elektronische Komposition bei Kilian Schwoon. An der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main erlangte sie 2010 ihr Diplom in Komposition bei Beat Furrer und Mark André. Vom französischen Ministerium für Kultur erhielt sie 2011 einen Auftrag für das Werk „Hommage an den Klimperkasten“.
Hanna Eimermacher besuchte Kurse und Workshops u.a. bei Brian Ferneyhough, Liza Lim, Francesco Filidei, Chaya Czernowin, Steven Kazuo Takasugi und Claus-Steffen Mahnkopf. Sie erhielt zahlreiche Stipendien und Auszeichnungen u.a. von der University at Buffalo New York, von der Sommerakademie Schloss Solitude und der Deutsche Bank Stiftung und Pro Musica Viva. Zusätzlich arbeitet die Komponistin mit zahlreichen renommierten Künstlern und Ensembles, wie dem Ensemble Interface, dem Ensemble Linea und der Oper Frankfurt zusammen.
Der 7. Berlin-Rheinsberger Kompositionspreis wird während der „Rheinsberger Pfingstwerkstatt Neue Musik“ anlässlich der Porträtkonzerte der beiden letztjährigen Preisträgerinnen Naomi Pinnock (2010) und Maria de la Luz Romero Garrido (2011) verliehen. Der Preis hat die Intention, sowohl das bisherige Werk einer Komponistin auszuzeichnen, als auch deren weiteres künstlerisches Schaffen zu unterstützen. Die Auszeichnung beinhaltet einen zweimonatigen Aufenthalt an der Bundes- und Landesakademie Rheinsberg. Während dieses Aufenthalts wird die geplante Komposition ausgearbeitet und zusätzlich werden die vielfältigen Möglichkeiten des Kontakts und künstlerischen Austauschs in der Musikakademie genutzt. Das Projekt mündet in einer Uraufführung dieser Komposition sowohl in Rheinsberg als auch in Berlin.
In Rheinsberg wird sich Hanna Eimermacher voraussichtlich ab Herbst 2012 dem Thema „Ein Versuch über die verschiedenen Arten des Bannens und Bezauberns“ widmen. Geplant ist ein Musiktheaterprojekt mit dem Ensemble Interface, das sich aus Flöte/Bassflöte, Klarinette/Bassklarinette, Harfe, Klavier, Schlagzeug, Violine und Violoncello zusammensetzt. Von Beginn an wird die Komponistin mit dem Ensemble zusammenarbeiten, da dies einen essentiellen Aspekt der kompositorischen Arbeit von Hanna Eimermacher darstellt. Durch das gemeinsame Erforschen und Experimentieren soll in Rheinsberg etwas völlig Neues entdeckt werden.
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