Die Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover (HMTMH) bekommt eine neue Barockorgel. Das Land Niedersachsen stellt der Hochschule für die Beschaffung des Instruments rund 1,1 Mio. Euro zur Verfügung.
"Die HMTMH ist die einzige niedersächsische Ausbildungsstätte für Kirchenmusik und als solche von großer Bedeutung für das Land. Um den klanglichen und spieltechnischen Anforderungen an Lehre und Ausbildung gerecht zu werden, erhält die Hochschule mit der Barockorgel nun eine dringend benötigte Ergänzung ihres Instrumentenparks", sagt die Niedersächsische Ministerin für Wissenschaft und Kultur, Gabriele Heinen-Kljajić. "Das deutsche Barockrepertoire spielt in der Ausbildung einer Organistin/eines Organisten eine zentrale Rolle. Mit dem neuen Instrument wird der Standort Musikhochschule Hannover in diesem Bereich gestärkt."
Die neu zu bauende Orgel von Dominique Thomas soll die Wiedergabe der Barockmusik, insbesondere der Werke Johann Sebastian Bachs, in ihrer großen Vielfalt farbig und inspirierend ermöglichen. Sie wird 50 Register verteilt auf drei Manuale und Pedale besitzen und orientiert sich am mitteldeutschen Orgelbau der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts, wie er in Thüringen und Sachsen zu finden ist. Das Instrument gilt als der beste Lehrer: Die Auseinandersetzung mit der historischen Aufführungspraxis der vergangenen Jahrzehnte hat die Ansprüche an die Standards für eine fundierte Interpretation erhöht und somit neue Maßstäbe gesetzt für das, was eine gute Orgel für die Ausbildung ist.
Ende vergangenen Jahres wurde nach Durchführung eines europaweiten Vergabeverfahrens der Vertrag zum Bau der Barockorgel zwischen der HMTMH und der belgischen Orgelbauwerkstatt Manufacture d'orgues Dominique Thomas unterzeichnet. Das Instrument wird nach etwa 32-monatiger Bauzeit auf der Westempore der Neustädter Stadt- und Hofkirche St. Johannis Hannover aufgestellt.
"Die HMTMH hat in den letzten Jahren den Ausbau von Kooperationen mit außerhochschulischen Einrichtungen konsequent ausgebaut. Das Orgelbauvorhaben, das gemeinsam mit der Neustädter Stadt- und Hofkirche St. Johannis initiiert und geplant wurde, war in diesem Kontext ein besonders ehrgeiziges Projekt. Dafür musste die hohe Hürde einer positiven Begutachtung eines ,Großgeräteantrags' durch die DFG genommen werden. Die HMTMH ist stolz, sich dort mit einem künstlerischen Antrag durchgesetzt zu haben:
Die Orgel wird ein Leuchtturm in der Orgellandschaft Niedersachsens und dem Kulturleben Hannoverssein", sagt HMTMH-Präsidentin Prof. Dr. Susanne Rode-Breymann.