Zum UNESCO-Welttag des Buches und des Urheberrechts am 23. April warnt die Initiative Urheberrecht (IU) vor nicht angemessener Vergütung beim E-Lending. Das Ausleihen von E-Books in öffentlichen Bibliotheken darf nicht zum Verlustgeschäft für Autoren und Schriftstellerinnen werden. Die Forderung nach angemessener Vergütung ist seit der Gründung der IU vor 22 Jahren das Hauptthema des Zusammenschlusses von über 40 Mitgliedsorganisationen aus dem Kulturbereich.

Ob klassisch, als E-Book oder Hörbuch: Wie wichtig Bücher sind – für die Bildung, die Presse- und Meinungsfreiheit und für das Öffnen neuer Welten – das hat nicht zuletzt die Corona-Krise eindrücklich vor Augen geführt. Doch auch wenn der Buchmarkt sich als relativ krisenfest erwiesen hat, litten Autoren und Schriftstellerinnen unter erheblichen, teils existenzbedrohenden Verdienstausfällen.

Erschwerend kommen Forderungen der Bibliotheken hinzu, sämtliche Neuerscheinungen auf den Buchmarkt sofort in die sogenannte Onleihe zu geben. Nina George, Schriftstellerin und Präsidentin des European Writers’ Council (EWC), erläutert die Zusammenhänge: „Der Weg, den die neue Regierung wählt, wird offenlegen, ob sie das Prinzip des Investitions- und Innovationsschutzes verstanden hat. Oder ob sie Deutschland nicht mehr in die Kategorie einer Kultur- und Wissensnation eingeordnet sehen will“.

Der ausführliche Kommentar ist im aktuellen Branchenmagazin der Initiative Urheberrecht zu finden. Das IU Mag #2 dreht sich um Buch, Verlagswesen, E-Lending. Mit Beiträgen von Mario Giordano, Juli Zeh und vielen weiteren Expert:innen für Wort und Recht:
https://urheber.info/diskurs/iu-mag-2

Absätze

„Uns eint das gemeinsame Ziel, Verbesserungen für diejenigen zu schaffen, die am Anfang der Wertschöpfungskette stehen, ohne die es Kunst und Kultur in Deutschland, Europa und der Welt schlicht nicht gäbe: die professionellen Kulturschaffenden.“
Autor
Matthias Hornschuh, Komponist und Sprecher der Kreativen in der Initiative Urheberrecht

„Die Forderung nach angemessener Vergütung für Urheber:innen und ausübende Künstler:innen ist das Dauerthema der Initiative Urheberrecht und war Anlass für die Zusammenarbeit der verschiedenen Organisationen aus dem Kulturbereich über 22 Jahre. So unterschiedlich diese in ihren Ausrichtungen sein mögen, uns eint das gemeinsame Ziel, Verbesserungen für diejenigen zu schaffen, die am Anfang der Wertschöpfungskette stehen, ohne die es Kunst und Kultur in Deutschland, Europa und der Welt schlicht nicht gäbe: die professionellen Kulturschaffenden“, fasst Matthias Hornschuh, Komponist und Sprecher der Kreativen in der Initiative Urheberrecht, zusammen.

In diesem Jahr veranstaltet die Initiative Urheberrecht ihre internationale Urheberrechtskonferenz am 21.11.2022 hoffentlich wieder in Präsenz in der Akademie am Pariser Platz. Dabei gibt es dreifachen Anlass zu feiern: 10 Jahre Konferenz, 20 Jahre neues Urhebervertragsrecht und 22 Jahre Initiative Urheberrecht. Details zu Programm und Gästen werden veröffentlicht auf www.urheber.info

In der Initiative Urheberrecht (IU) vereinen sich mehr als 40 Mitgliedsorganisationen – Verbände und Gewerkschaften. Damit vertritt die IU rund 140.000 Urheber:innen und ausübende Künstler:innen. Neben Autor:innen, Übersetzer:innen, Illustrator:innen sind in dem Zusammenschluss auch Journalist:innen, Sprecher:innen, Künstler:innen, Komponist:innen, Musiker:innen, Schauspieler:innen, Fotograf:innen etc. vertreten.