Der vierte Internationale Buxtehude-Orgelwettbewerb, den die Musikhochschule Lübeck (MHL) vom 24. September bis zum 3. Oktober in Lübeck und Hamburg veranstaltet hat, ist entschieden. Marina Ragger aus Österreich und Adriaan Hoek aus den Niederlanden teilen sich den ersten Preis. Der dritte Preis ging an die MHL-Studierende Natalia Uzhvi. Ein zweiter Preis wurde nicht vergeben.

20 junge Musiker aus zwölf Nationen wetteiferten in drei Runden vor der internationalen Jury mit Michael Radulescu (Österreich), Pieter van Dijk (Niederlande), Naomi Matsui (Japan), Karin Nelson (Schweden), Arvid Gast, Jörg-Andreas Boetticher und Franz Danksagmüller (alle Deutschland). In der Finalrunde waren am Freitag, 2. Oktober fünf Finalisten in St. Jakobi mit jeweils einstündigen öffentlichen Konzerten mit Werken von Buxtehude, Bach sowie einem zeitgenössischen Werk gegeneinander angetreten. Erstmals wurden die Wertungsspiele nicht nur an den historischen Orgeln in St. Jakobi, sondern auch an der rekonstruierten Renaissance- und Barockorgel in der Hamburger St. Katharinenkirche ausgetragen. Im Preisträgerkonzert in St. Jakobi stellten sich die Gewinner am 3. Oktober mit Werken unter anderem von Byrd, Scheidt, Buxtehude, Reincken und den Zeitgenossen Mernier und van Rossem vor. Martina Wagner, Geschäftsführerin der Gemeinnützigen Sparkassen Stiftung zu Lübeck, die den Wettbewerb mit 60.000 Euro komplett finanziert, überreichte den Gewinnern die beiden mit 6.500 Euro dotierten ersten Preise und den mit 3.000 Euro dotierten dritten Preis.

Preisträgerin Marina Ragger studierte Orgel in Wien und ist als Kirchenmusikreferentin und Dozentin am Konservatorium in Linz tätig. Adriaan Hoek ist Organist in Amsterdam und ging bereits zweimal als erster Preisträger aus internationalen Orgelwettbewerben hervor. Die gebürtige Moskauerin Natalia Uzhvi studierte Orgel in Moskau und schließt zurzeit ein Masterstudium bei Prof. Arvid Gast in Lübeck an.

Namensgeber Dieterich Buxtehude war eine der großen europäischen Musikerpersönlichkeiten des Barock und gehört zu den wichtigsten Vertretern der norddeutschen Orgelschule. An diese Orgeltradition knüpft die MHL mit ihrem alle drei Jahre stattfindenden Wettbewerb an, der Nachwuchsorganisten aus der ganzen Welt die Möglichkeit gibt, an Lübecks wertvollen historischen Orgeln zu konzertieren. Seit 2007 waren 100 internationale Organistinnen und Organisten in Lübeck zu Gast.

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