Joachim Enders, einer der herausragenden und vielseitigsten Pianisten und Organisten der deutschen Musikszene, erhält in diesem Jahr den Darmstädter Musikpreis, der mit 5.000 Euro dotiert und mit einem Preisträgerkonzert verbunden ist. Das Stipendium zum Musikpreis in Höhe von 2.000 Euro erhält der junge, aus Australien stammende Gitarrist Jesse Flowers, der aktuell an der Akademie für Tonkunst in Darmstadt studiert. Der frühere Darmstädter Oberbürgermeister Peter Benz, Vorsitzender des Darmstädter Förderkreises Kultur, und der Vorstandsvorsitzende der Sparkasse Darmstadt, Georg Sellner, haben die Preisträger vorgestellt. Die Musikpreisverleihung mit öffentlichem Konzert findet am Montag, dem 7. Dezember 2015 um 19 Uhr im Großen Saal der Akademie für Tonkunst statt. Die Laudatio hält Professor Andreas Meyer-Hermann, Emeritus der Hochschule für Musik in Frankfurt.
Die Jury zum Darmstädter Musikpreis würdigt Joachim Enders, weil er ein Künstler ist, der Zeit seines Lebens in Darmstadt gewirkt hat, aber in seiner Bescheidenheit nie die grellen Scheinwerfer einer oberflächlichen Öffentlichkeitswirkung gesucht hat. Seit 1993 ist er erst Korrepetitor, dann Studienleiter und Kapellmeister am Staatstheater Darmstadt, seit 1999 auch Kantor der Petrusgemeinde, und hat dort ein äußerst reges und erfolgreiches Konzertleben als Dirigent, Organist und Pianist und sogar Theaterregisseur und Schauspieler (so etwa 2013 bei einer Aufführung des „Datterich“ in Bessungen) aufgezogen. 1999 eröffnete er die Centralstation mit Chopin, im Jahr 2000 organisierte er einen Bach-, 2002 einen Reger-Marathon. Gleichzeitig ist er regelmäßig als Klaviersolist mit diversen Darmstädter Laienorchestern und auch als Kammermusikpartner in Konzertreihen des Staatsorchesters zu erleben. Spannende Rundfunkaufnahmen und CDs (u.a. Bachs Wohltemperiertes Klavier) runden das Wirken dieser stillen, aber äußerst vielseitigen Darmstädter Künstlerpersönlichkeit ab.
Der 1962 in Dieburg geborene Joachim Enders studierte von 1983 bis 1993 an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Frankfurt am Main (u. a. in der Klavierklasse von Professor Andreas Meyer-Hermann). Dort erwarb er seine künstlerischen Abschlüsse als Musikpädagoge und Konzertpianist. Private Orgelstudien bei Professor Zsigmond Szathmáry ergänzten seine Ausbildung.
Jesse Flowers ist 21 Jahre alt und kommt aus Australien. Er gehört zu den begabtesten Gitarrestudenten, die die Akademie für Tonkunst in den letzten 30 Jahren ausgebildet hat. Die segensreiche Verbindung von stupender Technik und ausgeprägter Musikalität zeigt einen Gitarristen, dem eine große Zukunft bevorsteht. Aus diesem Grunde ist das Stipendium des Darmstädter Musikpreises eine hervorragende Investition in die weitere Ausbildung dieses jungen Musikers.
Der Darmstädter Musikpreis ist ein Gemeinschaftswerk des Darmstädter Förderkreises Kultur e.V. und der Sparkasse Darmstadt. Er wird seit 2005 jährlich verliehen. „Es freut uns, dass wir dank der Sparkasse Darmstadt, als starkem und zuverlässigen Partner im Kultursponsoring, den Darmstädter Musikpreis seit nunmehr zehn Jahren verleihen können“, so Peter Benz, Vorsitzender des Darmstädter Förderkreises Kultur. „Die Juryentscheidungen zeichneten stets hochkarätige Musiker aus. Das ist immer wie ein Empfehlungsschreiben für unseren regionalen Kulturstandort und wirkt weit über Darmstadt hinaus“, so Georg Sellner, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Darmstadt. Der Preis wird nicht öffentlich ausgeschrieben. Die Vorschläge für die Vergabe kommen ausschließlich aus der Jury, die aus unabhängigen Fachleuten unterschiedlicher Musikrichtungen und dem Kulturbereich allgemein besteht. Neben dem Vorsitzenden des Darmstädter Förderkreises Kultur, Oberbürgermeister a.D. Peter Benz, gehören der Jury an: Michael Bode-Böckenhauer (Kulturmanager), Meike Heinigk (Geschäftsführerin Centralstation), Will Humburg (Generalmusikdirektor Staatstheater Darmstadt), Wolfram Knauer (Direktor Jazz-Institut), Cord Meijering (Direktor Akademie für Tonkunst), Solf Schaefer (ehemaliger Direktor Internationales Musikinstitut), Thomas Schäfer (Direktor Internationales Musikinstitut) und Helmut Stütz (ehemaliger Leiter Kulturamt Stadt Darmstadt).
Absätze