Die in Bremen geborene Klangkünstlerin Christina Kubisch, der österreichische Komponist und Produzent Peter Kutin und der österreichische Musiker und Tontechniker Florian Kindlinger haben am Samstag, 15. Oktober, für ihr Hörwerk "Desert Bloom“ den vom Südwestrundfunk (SWR) gestifteten Karl-Sczuka-Preis 2016 für Hörspiel als Radiokunst erhalten. Die Auszeichnung ist mit einem Preisgeld in Höhe von 12.500 Euro verbunden. Das Preiswerk ist eine Auftragskomposition für den Westdeutschen Rundfunk. Der Karl-Sczuka-Förderpreis in Höhe von 5.000 Euro ging an den niederländischen Trompeter und Komponisten Marco Blaauw für sein Hörspiel "Engel der Erinnerung“, eine Koproduktion des SWR mit dem Institut für Musik und Akustik des ZKM Karlsruhe.
Über die Preisträger hat eine unabhängige Jury unter Vorsitz der ehemaligen Kulturstaatsministerin Christina Weiss entschieden. Die Übergabe erfolgte durch Gerold Hug, Hörfunkdirektor des SWR, im Rahmen der Donaueschinger Musiktage. Jurymitglied Weiss in ihrer Laudatio: "Das Preisträgerstück konfrontiert uns mit einem unerhörten Audioporträt der Megacity Las Vegas. … So hat man Las Vegas noch nie gehört. … Die Klangerfahrung, die uns diese Komposition anbietet, eröffnet eine völlig neue Wahrnehmung der Klang- und Glitzerwelt der Verführung, indem sie deutlich macht, welchen elektromagnetischen Attacken wir in einer solchen elektrifizierten Umgebung ausgesetzt sind.“ Das Kulturradio SWR2 sendete das preisgekrönte Werk und einen Mitschnitt der öffentlichen Verleihung des Karl-Sczuka-Preises am Sonntag, 16. Oktober 2016, um 14:05 Uhr.
Der Karl-Sczuka-Preis für Hörspiel als Radiokunst würdigt die beste Produktion eines Hörwerks, das in akustischen Spielformen musikalische Materialien und Strukturen benutzt. Er wird jährlich vom Südwestrundfunk ausgeschrieben. In diesem Jahr wurden 70 Wettbewerbsbeiträge von 100 Bewerbern aus 19 Ländern eingereicht.