Keine andere Veranstaltung in Köln bildet die Vielschichtigkeit ihrer Musikszene mit so geballter Kraft ab wie die Kölner Musiknacht. Sie ist das Schaufenster der Freien Musikszene der Stadt Köln und eine breit gefächerte Plattform für kreatives Zusammenspiel unterschiedlicher Musikkulturen und Musiksparten.

In der zwölften Ausgabe der Veranstaltung am 17. September 2016 hält der Initiativkreis Freie Musik, Träger der Musiknacht, wieder aktuelle Trends, musikalische Experimente und Neuerungen für sein Publikum bereit. Erstmalig kooperiert die Kölner Musiknacht mit dem Edelweißpiratenfestival, das alljährlich an rebellische, mutige Jugendliche während der NS Diktatur erinnert. Mit Highlights aus der Weltmusik setzt die Musiknacht im Forum Volkshochschule einen Schwerpunkt, der die Interkulturalität der freien Szene spiegelt. Nach dem erfolgreichen Mitsingprojekt der Kölner Chöre in 2015 werden in diesem Jahr "Edelweißpiratenlieder“ gesungen.

Mit dem Thema Jugend geht es weiter in den neuen Specials Hörspiel, Tanz und Film, in denen Profis Kindern und Jugendlichen Ausschnitte aus der freien Kulturszene ihrer Stadt nahe bringen. Gemeinsam werden Choreographien, Kurzfilme und ein Hörspiel entwickelt. Mit an Bord sind unter anderem das Forseti Quartett und Thomas Taxus Beck (Komposition). Die Ergebnisse der mehrwöchigen Workshops werden im Rahmen der Kölner Musiknacht präsentiert.

Wie immer präsentieren Kölner Musikerinnen und Musiker nicht nur aktuelle Programme, sondern auch speziell für die Musiknacht entwickelte Projekte, die den kreativen Austausch der Szene mit voller Wucht zum Ausdruck bringen. Georg Wissel (Saxophon), Joker Nies (Electronics) und Paul Lytton (Percussion) improvisieren und experimentieren in der Stadtbibliothek mit Elektronik, Annette Maye (Klarinette) und Verena Guido (Gesang, Akkordeon, Geige, Effekte) treten in der Fritz Thyssen Stiftung als Duo mit ausgefallenen Chanson-Arrangements an, Carl Ludwig Hübsch präsentiert im HDAK Kubus seine "spatialisierte und präparierte“ Tuba und erkundet den besonderen Klangraum. Eine Mixtur aus Avantgarde Jazz, experimentellem Pop und surrealen Geschichten und Gedichten ist RYMM im Domforum, Gabi Schmidt (Gesang) und Philip Roesler (Klavier) sprengen mit ihrem Programm "Zu schön für Jazz“ im Domforum die Grenzen handelsüblicher Gesangsduos und Kerstin Vielhaber (Blockflöten) und Martina Mailänder (Cembalo) haben ein Alte Musik Programm rund um Ludwig den XIV. zusammengestellt.

18 Spielstätten, 70 Konzerte, 300 Musikerinnen und Musiker. Wer von Anfang bis Ende durchhält, kann von 17 Uhr bis Mitternacht unterwegs sein und im Stundentakt auf dem Grat zwischen verschiedenen Stilen und Sparten wandern. Routenvorschläge gibt es im Programmheft.

Als kulturpolitische Veranstaltung ist die Kölner Musiknacht in 2005 entstanden, um auf die prekäre finanzielle Situation der freiberuflichen Musikerinnen und Musiker Kölns aufmerksam zu machen. Weit über die Grenzen Kölns hinaus strahlt die Energie der Kölner Szene und erfährt international oft mehr Anerkennung als zuhause. Seither wurde vieles erreicht, der Kulturetat für die freie Szene erhöht und deren internationale Bedeutung anerkannt. Dennoch ist noch längst nicht alles erreicht und so fungiert diese deutschlandweit in ihrer Form einzigartige kreative und bunte Kulturnacht immer noch auch als Übermittlerin einer politischen Botschaft.

Die Kölner Musiknacht ist eine Veranstaltung von IFM Projekt e.V. in Kooperation mit dem Kulturamt und der Stabsstelle Events der Stadt Köln.

NEU:

Der Musiknacht- Blog www.backstage-cologne.de mit Infos und Interviews zu den einzelnen Musiksparten.