Am gestrigen Donnerstag wurde im DOCKS der Hamburger Club Award verliehen. Unterstützt durch die Behörde für Kultur und Medien wurden bereits zum achten Mal Preise für herausragende Leistungen in der Livemusikszene vergeben. Zwei der zehn Auszeichnungen gingen an das Moloch.

In einem Online-Abstimmungsverfahren votierte die Jury aus 70 Bewerbungen für die diesjährigen Preisträgerinnen und Preisträger in den verschiedenen Kategorien. In der Jury waren in diesem Jahr über 180 Personen aus allen Bereichen der Hamburger Musik- und Veranstaltungsbranche vertreten, zum Beispiel Clubbetreiberinnen und -betreiber, Veranstalterinnen und Veranstalter, Künstlerinnen und Künstler sowie Vertreterinnen und Vertreter von Labels, Agenturen, Medien, Plattenläden oder Verbänden. Vor über 800 geladenen Gästen aus der Musikszene unterstrich Jana Schiedek, Hamburger Staatsrätin für Kultur und Medien, in ihrem Grußwort die große Bedeutung der Clubszene für Hamburg.

Jana Schiedek, Staatsrätin für Kultur und Medien: "Hamburg ist seit vielen Jahren zu Recht für die Qualität und Vielfalt seiner Livemusik-Szene bekannt. Mit wie viel Leidenschaft Hamburgs Clubbetreiberinnen und Clubbetreiber das Musikleben unserer Stadt prägen, zeigt auch die Auszeichnung für den Hafenklang als innovativster Club des Jahres. Hamburgs Clubszene kennt keinen Stillstand! Dies feiern wir mit dem Club Award einmal pro Jahr. Ich gratuliere den Preisträgerinnen und Preisträgern des Abends.“

Susanne Leonhard, stellvertretende Vorsitzende des Clubkombinat Hamburg e.V., resümiert zur Preisverleihung: "Gerade in schwierigen Zeiten ist es wichtig, dass die Leistungen von Clubbetreibern und Veranstaltern angemessen gewürdigt werden. Unser Dank geht an die vielen Jury-Mitglieder, die im Schwarm zu diesen authentischen Ergebnissen geführt haben. Glückwunsch an alle Preisträger!“

Der Preis für den Musikclub des Jahres mit dem innovativsten Konzertprogramm ging an den Hafenklang, knapp vor dem Gängeviertel und dem Uebel & Gefährlich. Trotz seines über 20-jährigen Bestehens erfindet sich der Hafenklang stetig neu und findet eine ausgewogene Balance zwischen bekannten Stars und Underground-Künstlern. Das Programm umfasst neben Konzerten, Festivals und Parties in den unterschiedlichsten Bereichen wie z.B. Punk, Rock, Pop, Metal, HipHop, Indie und Techno auch Bingo-Abende, Lesungen, Wrestling, Filmabende, Tischtennisrundlauf, Kunstausstellungen und Flohmärkte.

Für die beste Newcomerförderung des Jahres 2017 wurde die Astra Stube ausgezeichnet, gefolgt vom Molotow und dem Nochtspeicher/Nochtwache. Überreicht wurde der Preis von Ex-Betreiber Holger Jass, der im Onkel Pö einst Bands wie U2 erste Auftrittsmöglichkeiten in Deutschland bot.

Der Preis für das Konzert des Jahres ging an das Uebel & Gefährlich für das Konzert von Trettmann am 10. Oktober 2017. Auf Platz 2 landete das Hafenklang mit dem Konzert von Ho99o9 und auf Platz 3 das Molotow mit dem Aufritt der Garage-Band Black Lips.

Ausgezeichnet mit dem Award für den besten neuen Club wurde die Nochtwache, die als neu konzipierte Live Location für rund 150 Personen seit 2017 das Nochtspeicher-Programm offiziell ergänzt.

Geehrt mit der Trophäe für den besten Fremdveranstalter wurde das Veranstalterkollektiv OHA Music, das vor Broken Forms und der éspassiert landete.

Die Clubnacht des Jahres wurde auch prämiert: Hier setzte sich das Moloch mit der "200 Jahre Kunstverein trifft 21 Jahre Equinox“ vom 22. bis 24. September 2017 vor dem Uebel & Gefährlich mit "MOVE mit Laurent Garnier & Awesome Tapes From Africa“ und dem Hafenklang mit 10 Jahre WobWob! durch.

Der Preis für das Festival des Jahres – klein aber fein ging an das Gängeviertel mit dem "8 Jahre Gängeviertel!" (24. - 27. August 2017), gefolgt vom Molotow ("Burger Invasion“) und dem Knust ("15 Jahre Tapete Records“) auf den Plätzen 2 und 3.

Die Preisträgerinnen und Preisträger erhalten neben der Trophäe Preisgelder in Höhe von insgesamt 10.000 Euro, davon 8.000 Euro bereitgestellt von der Behörde für Kultur und Medien.

Der vom Vorstand des Clubkombinat vergebene Ehrenpreis wurde an Karl-Hermann Günther verliehen, der nach Einschätzung des Vorstands mit seinem Engagement und Betrieb der Grossen Freiheit 36, Kaiserkeller, Galeria 36, Docks und Prinzenbar die Entwicklung der Hamburger Clubkultur maßgeblich beeinflusst hat.

Ebenfalls in Eigenverantwortung des Vorstandes des Clubkombinat Hamburg e.V. wurde der Negativpreis “Die zerbrochene Gitarre” vergeben – an "die geräuschempfindlichen BeschwerdeführerInnen in den Hamburger Szene- und Ausgehvierteln“. In seiner Begründung (veröffentlicht auf www.clubkombinat.de) verweist der Clubverband unter anderem auf eine spürbare Zunahme von Lärmbeschwerden, deren Ursachen er in einer zunehmenden Nachverdichtung und scheinbar sinkenden Toleranzgrenzen sieht. 

Der Publikumspreis wurde mittels eines Online-Votings ermittelt, an dem sich über 4.000 Hamburger Clubgängerinnen und Clubgänger beteiligten. Die meisten Stimmen erhielt hierbei das Moloch im Oberhafenquartier, das sich gegen den Monkeys Music Club und das freundlich + kompetent behaupten konnte.

Als Moderatorin führte die Hamburger Musikerin Catharina Boutari durch den Abend. Für das musikalische Programm sorgten die Hamburger Live-Acts AROMA, ILGEN-NUR und eine Allstars-Band, aus Musikern der Bands FINDUS, JUPITER JONES und LOVE A.

Absätze