Die Berliner Festspiele realisieren in diesem besonderen Jahr MaerzMusik – Festival für Zeitfragen vom 19. bis 28. März als Online-Ausgabe. Der künstlerische Leiter Berno Odo Polzer konzipiert ein Festival mit unterschiedlichsten Formaten vom Konzertstream über VR-Experience bis zum binauralen Audio. Das Programm (Stand heute) ist ab sofort online.
Die letztjährige MaerzMusik-Ausgabe zum Thema "Beginn der Zeit“, musste Pandemie-bedingt abgesagt werden, aber verschmilzt nun mit der für dieses Jahr geplanten Ausgabe zum "Ende der Zeit“. Vereinzelte Projekte aus dem letzten Jahr werden in neuer Form präsentiert, viele der Produktionen sind Uraufführungen, einige sind eben jenen Herausforderungen zu verdanken, mit denen wir momentan weltweit zu kämpfen haben.
MaerzMusik – Festival für Zeitfragen 2021 lädt zu einer Vielfalt an Online-Erlebnissen auf Berliner Festspiele on Demand ein: von modernster 360°-Kamera- und 3D-Sound-Technologie über reguläre Einzel- und Mehrfachkamera-Techniken bis hin zu alltäglichen Online-Meeting-Plattformen. Live gestreamte Konzerte, audiovisuelle Performances, Lectures und Gespräche, binaurale Audiostreams sowie vorproduzierte Konzertfilme, Musikvideos, Dokumentationen und andere Filmformate verbinden die physischen Orte Haus der Berliner Festspiele, Kammermusiksaal der Philharmonie, Zeiss-Großplanetarium, SAVVY Contemporary, silent green, Wissenschaftskolleg zu Berlin, Université du Québec à Montréal, Schloss Rheinsberg sowie private Wohnungen und Studios in aller Welt, in denen Musik, Sprache und Bewegtbild für dieses Festival entstehen und entstanden sind.
DETAILS ZUM PROGRAMM
Das Eröffnungsprojekt "Environment“ trägt deutliche Spuren dieser anhaltenden Pandemie: Geplant als Eröffnung von MaerzMusik 2020, gerieten die Musiker*innen der Ensembles PHØNIX16 und des Orquesta Experimental de Instrumentos Nativos (OEIN) aus Bolivien nach der Absage des Festivals in eine fast dreimonatige Zwangsquarantäne an der Musikakademie Rheinsberg. Dort entstanden Dokumentar- und Experimentalfilme sowie eine multimediale Bühnenperformance, die bei MaerzMusik 2021 ihre Premiere haben werden (19. & 26.3.).
Die Ergebnisse einer langjährigen Zusammenarbeit mit SAVVY Contemporary über den ägyptisch-amerikanischen Komponisten, Elektronik-Pionier, Musikologen und Lehrer Halim El-Dabh fließen ein in eine Projektreihe mit vergessenen Werken des Komponisten, zahlreichen Uraufführungen, Lectures und Filmarbeiten (20. & 23.3.).
Die New Yorker Formation Bang on a Can produziert eine spezielle MaerzMusik-Edition ihres "Marathon Live Online“ – ein mehrstündiges Konzert, das aus den Privatwohnungen und Studios einer Vielzahl von Künstler*innen live gestreamt wird (21.3.).
Von der französischen Klangpionierin Éliane Radigue wird das dreistündige Werk "Trilogie de la Mort“ als binauraler Audio-Livestream aus dem Zeiss-Großplanetarium zu erleben sein, begleitet von einem neuen Portrait-Film über die Künstlerin, den die französische Filmemacherin Eléonore Huisse und der Klangkünstler François J. Bonnet für MaerzMusik produzieren (22.3.).
Der Komponist, Wissenschaftler und Multi-Instrumentalist George Lewis – gerade zu Gast beim Wissenschaftskolleg zu Berlin – hat zum Thema "Afro-Modernismus in der zeitgenössischen Musik“ ein Konzertprogramm mit dem Ensemble Modern sowie zwei Panels entwickelt (24.03.).
Die Uraufführung von Jürg Freys einstündigem neuen Streichquartett Nr. 4 wird das kanadische Quatuor Bozzini für MaerzMusik in Montreal als Konzertfilm produzieren (25.3.). Das Ensemble Mosaik präsentiert die Filmversion von Manuel Rodríguez Valenzuelas multimedialem Instrumentaltheater "time.cage“ (26.3.).
Das große Finale von MaerzMusik, THE LONG NOW, ist ein Format in der Transformation und wird als 30-stündiges Livestream-Erlebnis auf neue Weise das gemeinsame Hören und veränderte Zeitempfinden erlebbar machen (27./28.3.). Das Line-Up wird im Februar veröffentlicht, ebenso das Programm von THINKING TOGETHER, das sich verschiedenen Themen des Festivalprogramms widmet.
Gerne vermitteln wir Interviews mit dem künstlerischen Leiter Berno Odo Polzer oder den beim Festival präsentierten Künstler*innen.
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