Am 5. Februar 2016 beginnt ein neues Kapitel in der deutschen Chartgeschichte: Ab diesem Datum wird Musik-Streaming erstmals Teil der Offiziellen Deutschen Album-Charts, die im Auftrag des Bundesverbandes Musikindustrie (BVMI) von GfK Entertainment ermittelt werden. Zukünftig fließen nicht nur physische Tonträger-Verkäufe und digitale Downloads, sondern auch über 30-sekündige Streams aus bezahlten Premium-Angeboten in die Wertung ein. Nach der gelungenen Integration in die Single-Charts im Jahr 2014 zählt Streaming nun für beide Top 100-Hitlisten. Die ersten Album-Charts nach den neuen Regularien decken den Verkaufszeitraum 29. Januar bis 4. Februar ab und erscheinen am kommenden Freitag.
Dr. Florian Drücke, Geschäftsführer des BVMI: "Die deutschen Musikfans hören Musik auf buchstäblich allen Kanälen und in jeder möglichen Form; von der Schallplatte bis zur Datenwolke, vom einzelnen Song bis zum Album. Diese vielfältige Nutzung müssen die Offiziellen Deutschen Charts als zentraler Spiegel für Musikerfolge auch abbilden, um den Markt zuverlässig und in seiner Gesamtheit darzustellen. Nicht zuletzt mit Blick darauf, dass Streaming im vergangenen Jahr einen neuen Wachstumsrekord hingelegt hat und inzwischen in Deutschland fast 14 Prozent der Umsätze ausmacht.“
Dr. Mathias Giloth, Geschäftsführer GfK Entertainment: "Streaming hat den Durchbruch im Musikmarkt dauerhaft geschafft. Ende 2015 wurden in Deutschland täglich bis zu 100 Millionen Musikstreams gezählt – doppelt so viele wie im Vorjahr. Angesichts dieser Zahlen ist die Streaming-Einbindung in die Offiziellen Deutschen Album-Charts die logische Konsequenz. Wir sind gespannt, welchen Einfluss dieses Trendsegment auf den Album-Markt in Zukunft haben wird, dessen größte Säule immer noch die physischen Tonträger sind.“
Neben den Offiziellen Deutschen Single- und Album-Charts werden Musik-Streams ab sofort auch für folgende Rankings hinzugezogen: Compilation-Charts, HipHop-Charts, Schlager-Charts, Comedy-Charts, Klassik-Charts und Jazz-Charts.
Die Offiziellen Deutschen Single- und Album-Charts sind das zentrale Erfolgsbarometer für Industrie, Medien und Musikfans. Die wertebasierten Charts orientieren sich am erzielten Umsatz eines Produktes und nicht allein an der Anzahl der Verkäufe. Basis der wöchentlichen Hitlisten sind dabei die Umsätze mit physischen Tonträgern, Downloads und Premium-Streams. Für die Offiziellen Deutschen Streaming-Charts jedoch, die seit Mai 2012 ermittelt werden, zählen im Gegensatz zu den Album- und Single-Charts neben den Premium- auch werbefinanzierte Streams.
Folgende Streaming-Anbieter senden ihre Daten an GfK Entertainment: Apple Music, Deezer, Google Play Music, Juke, Microsoft Groove, Napster, Qobuz, Spotify und WiMP/Tidal.
Eine grafische Zusammenstellung der wichtigsten Anpassungen der Offiziellen Deutschen Charts seit 1977 finden Sie hier.