Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) finanziert die Arbeit des neuen Projekts „Die frühe Messvertonung zwischen liturgischer Funktion und Kunstanspruch“ an der Weimarer Musikhochschule sowie der Johannes-Gutenberg-Universität in Mainz. Dabei werden sich in zwei Forschungsstellen die Doktorandinnen Franziska Meier und Kirstin Pönnighaus gemeinsam mit mehreren wissenschaftlichen Hilfskräften drei Jahre lang der Projektarbeit widmen. Die Leitung des DFG-Projekts haben Prof. Dr. Klaus Pietschmann (Universität Mainz) sowie Prof. Dr. Christiane Wiesenfeldt, Direktorin des Instituts für Musikwissenschaft Weimar-Jena, inne.

Gegenstand des Projekts ist die frühe Messvertonung als zentrale musikalische Gattung des 15. und 16. Jahrhunderts, deren wissenschaftliche Erschließung bislang unter einer vorwiegend philologisch sowie werk- und stilgeschichtlich geprägten Forschungsperspektive betrieben wurde. Das Ziel einer systematischen Neubewertung früher polyphoner Messen soll ausgehend von einer breiten empirischen Basis verfolgt werden. So werden die Zusammenhänge zwischen musikalischer Faktur und liturgischer Zweckbestimmung berücksichtigt und methodische Zugänge entwickelt, die ritual- und frömmigkeitsgeschichtliche mit kompositionsgeschichtlichen Perspektiven verknüpfen.

Im Zentrum stehen die Erarbeitung einer Monographie zur Thematik sowie zwei Dissertationen zu Vertonungen des frühen Requiems sowie zur Tradition der frühen „L’homme armé“-Messen. Ein Kernstück der Projektarbeit bildet die Weiterentwicklung der MassDataBase (http://www.mdb.uni-mainz.de), die bereits im Vorfeld der Antragstellung aus Mitteln der Forschungsförderung der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz sowie des Forschungsschwerpunkts „Historische Kulturwissenschaften“ aufgesetzt wurde. Vorgesehen ist ferner die Durchführung mehrerer ergänzender interdisziplinärer Workshops.

Absätze