In einer Woche startet der 9. Deutsche Orchesterwettbewerb (DOW), vielen bekannt als die Deutsche Meisterschaft der besten Amateurorchester, im württembergischen Ulm. 115 Formationen qualifizierten sich in 15 Kategorien zum alles entscheidenden Wertungsspiel der Landesmeister. 4.500 Musizierende, Juroren und Gäste erklingen, grooven und swingen eine Woche lang (30. April bis 8. Mai) in der Doppelstadt an der Donau.
Am 30. April 2016 übernimmt der in Rastatt geborene Frank Dupree, Spitzenpianist und Gewinner des Deutschen Musikwettbewerbs, die Eröffnung des ersten Wettbewerbsteils im Congress Center Ulm (CCU, 19.30 Uhr). Hierbei wird er begleitet von der Sinfonietta Ulm (Preisträger Deutscher Orchesterwettbewerb 2012) unter der Leitung von Christoph Kächele. Am 1. Mai konzertiert das Gitarren Orchester Graz im Rahmen des Sonderkonzertes I (20.00 Uhr CCU) unter der Leitung von Manfred Steflitsch. Highlight im zweiten Teil des Abends: das Joscho Stephan Quartett. Mit seinem virtuosen Spiel prägt Stephan wie kein anderer in Deutschland den modernen Gypsy Swing. Durch sein rhythmisches Gespür, vor allem aber dank atemberaubender Solotechnik hat sich Stephan in der internationalen Gitarrenszene einen herausragenden Ruf erspielt.
Für einen stimmungsvollen Auftakt in den zweiten Teil des Wettbewerbs sorgen am 4. Mai (20.00 Uhr CCU) zwei Lokalmatadore der Region: Das Heeresmusikkorps Ulm und der Mädchenchor Ulmer Spatzen unter der Leitung von Oberstleutnant Matthias Prock und Hans de Gilde – ein lebendiger Beweis für den Rang Ulms als eine der wichtigsten deutschen Musikmetropolen. Das Sonderkonzert II an Christi Himmelfahrt (5. Mai, 20.00 Uhr, CCU) steht ganz im Zeichen des Jazz. Für die groovigen Moods des Abends sorgt der Jazzchor Freiburg (Preisträger Deutscher Chorwettbewerb 1998) unter der Leitung von Bertrand Gröger zusammen mit dem Landesjugendjazzorchester Baden-Württemberg unter der Leitung von Rainer Tempel.
Gleich zwei feierliche Abschlusskonzerte pro Wettbewerbsteil markieren das Finale des 9. Deutschen Orchesterwettbewerbs in Ulm: Am 3. Mai präsentieren sich die frisch gekürten Preisträgerensembles des ersten Teils (16.30 und 20.30 Uhr CCU), und am 7. Mai schließt der DOW mit zwei weiteren Konzerten der im zweiten Wettbewerbsteil preisgekrönten Orchester (wiederum 16.30 und 20.30 Uhr CCU). Restkarten für diese, Teilnehmerin-nen und Teilnehmern vorbehaltenen, Konzerte sind jeweils an der Abendkasse erhältlich.
Seit Durchführung des ersten DOW vor 30 Jahren hat sich die Begegnung mit der gastgebenden Stadt zum prägenden Bestandteil des Wettbewerbes entwickelt. Im so genannten Rah-menprogramm laden die teilnehmenden Ensembles in über 20 Konzerten ein zu einem bunten Programm in sozialen, öffentli-chen und kulturellen Einrichtungen. Der DOW bietet somit ein Forum des gegenseitigen Kennenlernens und der musikalischen Begegnung.
Der Deutsche Orchesterwettbewerb, ein Projekt des Deutschen Musikrates, findet alle vier Jahre statt. Austragungsorte seit seiner Gründung im Jahr 1986 waren bislang Würzburg, Berlin, Go-slar, Gera, Karlsruhe, Osnabrück, Wuppertal und Hildesheim. Der DOW umfasst einen Etat von rund 1,1 Mio. Euro. Die Grund-finanzierung wird von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien zur Verfügung gestellt. Hinzu kommen ergän-zende Leistungen der gastgebenden Stadt, des Bundeslandes, der Teilnehmer und der Volksbanken und Raiffeisenbanken als Förderer. Schirmherr des Deutschen Musikrates ist der Bundespräsident.