Der Preis der deutschen Schallplattenkritik e.V. hat die Ehrenpreisträger 2019 bekannt gegeben, wie sie vom Jahresausschuss 2018 gekürt wurden. Mit einem Ehrenpreis ausgezeichnet werden der Dirigent Hervé Niquet, die Produzentin und Labelchefin Eva Mair-Holmes und der Musiker Klaus Voormann: Drei Persönlichkeiten der Musikwelt, die in ihrem jeweiligen Bereich neue Maßstäbe gesetzt haben und zumal für den Tonträger als Kulturgut einstehen.

Die musikalische Bandbreite des französischen Barock-Dirigenten Hervé Niquet ist so stupend wie das internationale Echo, das er mit seinen preisgekrönten Aufnahmen von verschollenen Werken, insbesondere als langjähriger Leiter seines Ensembles "Le Concert Spirituel“, seit Jahren erzielt. "Als Dirigent, Sänger, Cembalist, Organist und Festivaldirektor bewirkt Niquet allemal Außerordentliches, wenn es um die Wiederentdeckung verlorener Schätze geht“, heißt es in der Laudatio der Juroren vom Jahresausschuss des PdSK e.V., und weiter: "Der großen französischen Musiktradition hat er ganz neue europäische Resonanzräume eröffnet.“

Eva Mair-Holmes, bekannt als die phantasiereiche, mutige Ko-Pilotin des traditionsreichen Labels Trikont, lenkt die Geschicke des Verlags neuerdings allein. Im Team mit ihrem Lebensgefährten Achum Bergmann hatte sie Trikont, das heute als eines der ältesten Indie-Labels der Welt gilt, aus dem Kollektiv übernommen und weiterentwickelt, mit seinem weltoffenen Programm wurde es zu einem "Leuchtturm der deutschen Musikkultur“. Und weiter heißt es in der Laudatio der Juroren vom PdSK e.V.: "Mit Überzeugung, Unerschrockenheit und Erfahrung garantiert Eva Mair-Holmes den Erhalt eines einflussreichen Sortiments, zwischen bayerischer Alm und karibischen Stränden, historischem Goldgräbertum und zeitgemäßer Innovation.“

Der Grafiker und Bassist Klaus Voormann ist eine "große Ausnahmepersönlichkeit in der Welt der Popmusik“. Mit diesen Worten würdigt der Jahresausschuss des PdSK e.V. einen Musiker, der sein erstes Soloalbum erst mit 71 Jahren herausbrachte. Voormann, der in jungen Jahren Plattencover für große Kollegen entworfen hatte, beispielsweise für die Beatles und die Bee Gees, machte eine zweite Karriere als Gastmusiker in diversen Projekten seiner Künstlerfreunde, und produzierte nebenher Platten, unter anderem für Marius Müller-Westernhagen. In der Laudatio heißt es weiter: "Wie kaum ein anderer verkörpert Voormann den verlässlichen Kumpel, der sich nicht in den Vordergrund drängt und doch – dank seiner Kunst – unverzichtbar ist.“

Die Verleihungszeremonien werden im passenden Rahmen mit Publikum gefeiert werden; Zeitpunkt und Ort gibt der PdSK e.V. jeweils zeitnah bekannt.

Die Würdigungen im Wortlaut: https://www.schallplattenkritik.de/ehrenpreise

Im Jahresausschuss 2018 wirkten mit: Eleonore Büning (Jury Kammermusik & Grenzgänge, vormals FAZ), Manfred Gillig-Degrave (Jury Rock, vormals Musikwoche), Christine Heise (Jury Rock, RBB), Christoph Irrgeher (Jury Grenzgänge, Wiener Zeitung), Mike Kamp (Jury Folk & Singer/Songwriter, Folker), Kai Luehrs-Kaiser (Jury Oper I, RBB, Tip u.a.), Max Nyffeler (Jury Oper I, FAZ, NZZ u.a.), Wolfgang Schreiber (Jury Historische Aufnahmen, vormals SZ), Michael Stegemann (Jury Konzerte, WDR, Uni Dortmund), Heinz Zietsch (Jury Grenzgänge, vormals HR)

Der "Preis der deutschen Schallplattenkritik“ e.V. ist ein unabhängiger Zusammenschluss von deutschsprachigen Kritikern. Der Verein ist als gemeinnützig anerkannt, er finanziert sich durch Spenden und freut sich über jegliche Unterstützung. Der PdSK wird gefördert durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien sowie von der Gesellschaft zur Verwertung von Leistungsschutzrechten (GVL).