Das Reeperbahn Festival gibt nachfolgend die ersten Eckpunkte für ein Durchführungskonzept, das die Einhaltung der aufgrund der Corona-Pandemie zurzeit geltenden Hygiene- und Abstandsregeln berücksichtigt, bekannt.
Absolut sicher ist bereits jetzt, dass sich das Festival-Erlebnis 2020 stark von dem der Vorjahre unterscheiden wird. So ist neben zahlreichen Maßnahmen zur Einhaltung der Abstands- und Hygiene-Vorgaben für alle Teilnehmer*innen des Reeperbahn Festivals an vielen Orten mit einer Maskenpflicht zu rechnen. Zur Nachverfolgbarkeit möglicher Infektionsketten ist es zudem erforderlich, die Aufenthaltsorte der Besucher*innen während des Reeperbahn Festivals zu erfassen.
Das pandemiegerechte Umsetzungskonzept wirkt sich im Besonderen auf die Kapazitäten und Umfänge aus:
Statt täglich zwischen 8.000 bis 15.000 Besucher*innen wie in den Vorjahren, können in diesem Jahr nach derzeitigem Stand lediglich bis zu 4.200 Personen die Veranstaltung pro Tag besuchen, darunter bis zu 1.600 Fachbesucher*innen. Die üblicherweise knapp 90 teilweise kleinen und sehr kleinen Spielstätten verringern sich in 2020 auf gut 30 Clubs, Theater und Open-Air-Spielorte. Statt bis zu fünf Konzerte werden pro Abend im Mittel etwa drei Konzerte stattfinden, da die Spielorte voraussichtlich nach jedem Konzert komplett geräumt, gelüftet und desinfiziert werden, bevor der Publikumseinlass für die nachfolgende Show beginnen kann. Die Anzahl der Panel-Sessions und anderer Formate, die ausschließlich den Fachbesucher*innen vorbehalten sind, halbiert sich aufgrund der Anwendung des pandemiegerechten Durchführungskonzeptes.
Insgesamt kann der deutlich erhöhte logistische Aufwand zu Verzögerungen in den Abläufen führen, weshalb das Reeperbahn Festival mehr denn je auf Verständnis, Verantwortungsbewusstsein und Kooperationsbereitschaft aller Teilnehmer*innen angewiesen ist, damit diese für alle spannende Erkundung gelingt. Alle Ticketinhaber*innen, die ihr Ticket nicht behalten möchten, können es auf das Reeperbahn Festival 2021 (22.-25. September) umschreiben lassen oder aber komplett stornieren. Alle Fragen zum Thema Ticket-Handling finden sich hier.
Eine detaillierte Übersicht über alle bisher feststehenden Maßnahmen zur pandemiegerechten Umsetzung findet sich hier. Diese Übersicht wird aufgrund der dynamischen Entwicklung fortlaufend aktualisiert.
Alexander Schulz, CEO Reeperbahn Festival:
"Wir müssen uns damit abfinden, dass der Kulturbetrieb und seine verbundene Kulturwirtschaft vermutlich noch sehr lange unter den Restriktionen der Corona-Pandemie leiden werden. Deshalb muss das Ziel sein, jetzt auszuprobieren, was unter Berücksichtigung der aktuellen Auflagen möglich ist. Da unser Format nicht als Großveranstaltung eingestuft wurde und somit nicht von dem Veranstaltungsverbot bis mindestens Ende Oktober betroffen ist, haben wir jetzt die Chance, in einem immerhin wirtschaftlich einigermaßen geschützten Raum, gemeinsam mit den internationalen Künstler*innen, den Musikwirtschaftenden und den Besucher*innen mit Augenmaß und ergebnisoffen auszuloten, was vor allem atmosphärisch und ästhetisch sinnvoll ist und was nicht. Es wird ein ganz besonderes Reeperbahn Festival werden: frei-luftiger und virtueller, dabei spürbar kompakter und inhaltlich dominiert von Künstler*innen aus Deutschland und Europa sowie dem Diskurs über Kultur(-wirtschaft) und ihrer Rolle in Krisenzeiten.“
Das Programm des Reeperbahn Festivals 2020
Das diesjährige Konzert-Programm des Reeperbahn Festivals ist dem Umfang nach spürbar reduziert. Die Planungen sehen zurzeit etwa 350 Konzerte sowie 30 Programmpunkte aus den Sparten Arts, Word und Film vor.
Das Sessions-Programm umfasst etwa 100 Programmpunkte und setzt sich im Schwerpunkt intensiv mit allen ökonomischen und künstlerischen Fragen und Herausforderungen rund um die Pandemie auseinander, denen die Musikkultur und -wirtschaft aktuell ausgesetzt ist. Networking- und Showcase-Veranstaltungen werden ebenfalls in kleinerem Umfang stattfinden.
Das üblicherweise stark international ausgerichtete Programm ist in diesem Jahr geprägt von Künstler*innen und Protagonist*innen aus dem europäischen Raum. Leider ergeben sich daraus Absagen und Verlegungen bereits angekündigter Künstler*innen oder Panelist*innen, wie u.a. das Konzert von Tash Sultana (AUS), das genau wie die für dieses Jahr vorgesehenen Shows von Mine (DEU), Anna Calvi (GBR), Alice Phoebe Lou (DEU/ZAF), Niklas Paschburg (DEU) und RY X (AUS) in der Elbphilharmonie auf 2021 verschoben wird. Eine Übersicht aller bisherigen Verschiebungen und Absagen findet sich hier.
Neu im Musikprogramm sind neben weiteren spannenden Künstler*innen der ANCHOR-Nominee von 2017, das britische Post-Punk-Quartett shame (GBR), sowie die Kollaboration von Gisbert zu Knyphausen & Kai Schumacher (DEU), die gemeinsam zu einer Zeitreise durch 200 Jahre deutscher Liedermachertradition einladen, als auch die für ihre supersonore Stimme und souveräne Kunstfertigkeit bekannte Sängerin Balbina (DEU).
Corona FAQ
Da die Lage in Zeiten von Corona äußerst dynamisch ist, kann es den nächsten Wochen immer wieder zu neuen Anpassungen kommen. Für unsere Besucher*innen haben wir ein Corona FAQ eingerichtet.