Das Liturgiewissenschaftliche Institut der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD) bei der Theologischen Fakultät Leipzig hat sein neues Schallarchiv offiziell eröffnet. Die Sammlung von rund 5.000 Tonträgern ist eine Schenkung des Bundesverbandes Kulturarbeit in der evangelischen Jugend e. V. (bka) und gilt als umfangreichste Sammlung christlicher Popularmusik. 

Der frühere Vorsitzende des Bundesverbandes Kulturarbeit, Dr. Thomas Feist (MdB), war am Aufbau des Audioarchivs maßgeblich beteilig. "Ich bin mir sicher, dass durch die Übernahme des Schallarchivs in den Bestand des Liturgiewissenschaftlichen Instituts die interdisziplinäre Forschung zur christlichen Popularmusik neuen Schwung erhält.“ Gerade im Hinblick auf die Erforschung der "Liturgie des Alltags“ oder die stete Erneuerung reformatorischer Ansätze sei das Archiv ein Gewinn. "Ich wünsche dem Institut, dass mit der Übernahme des Archivs neue Impulse gegeben werden. Gern werde ich das Institut zukünftig in dieser Richtung unterstützen.“, unterstrich Feist.

Der Leiter des Liturgiewissenschaftlichen Instituts, Prof. Dr. Alexander Deeg, hob hervor, "dass die Musikstadt Leipzig nicht nur für Bach, Mendelssohn und Wagner, sondern ab Oktober auch für die größte Sammlung von Werken christlicher Popularmusik“ stehe. Erstmals sei es möglich, der Entwicklung dieser Musikgattung von den Anfängen bis in die Gegenwart nachzugehen. Dies werde kirchengeschichtlich, religionssoziologisch sowie praktisch-theologisch geschehen. "Das Liturgiewissenschaftliche Institut der VELKD weitet seinen Blick und nimmt die Vielfalt dessen wahr, was sich im Bereich der christlichen Musik in Gemeinden und außerhalb von Gemeinden in den vergangenen Jahrzehnten getan hat“, so Deeg.

Der Bestand des Schallarchivs umfasst im Einzelnen rund 2.000 Langspielplatten, 2.700 CDs sowie 75 Tonbänder und 75 Maxi Singles. Von besonderem Wert sind 150 Schellack-Platten mit historischen Aufnahmen. In den kommenden zwei Jahren soll der Bestand wissenschaftlich aufbereitet und digitalisiert werden. Der Grundstock für das Schallarchiv wurde 1992 von der Arbeitsgemeinschaft Musik in der Evangelischen Jugend e. V. (AGM) gelegt und vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) gefördert.

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