Die 10. Ausgabe von "SinusTon - Magdeburger Tage der elektroakustischen Musik“ vom 24. bis 27. Oktober präsentiert in sechs Konzerten an verschiedenen Orten der Stadt eine große Bandbreite zeitgenössischer elektronischer Musik. Den Auftakt im Forum Gestaltung bestreiten Elektronik-Musiker aus Magdeburg und Umgebung. Der Kartenvorverkauf startet am 9. September.
2008 fand das vom Magdeburger Musikverein e.V. gemeinsam mit dem Musikalischen Kompetenzzentrum Sachsen-Anhalt ins Leben gerufene SinusTon-Festival erstmals im Magdeburger Konservatorium statt. Bis 2012 im biennalen Rhythmus und seitdem jährlich wird an verschiedenen Veranstaltungsorten der Stadt eine große Bandbreite zeitgenössischer Musik präsentiert. Der Fokus liegt hierbei auf elektroakustischer oder elektronischer Klangererzeugung, oft in Verbindung mit traditionellen Instrumenten und anderen Kunstrichtungen, wie z.B. Film.
Mit Kurzauftritten von Elektronik-Musikern aus Magdeburg und der Region startet die 10. Festivalausgabe am 24. Oktober im Forum Gestaltung. Mit dabei sind u.a. das Magdeburger Elektronik-Duo "Cubehog“, das Projekt "TnT“ von Theodor Striese und der langjährige SinusTon-Weggefährte Mikro Lange mit seiner Band "Wunder&nei.n“.
Die Verbindung von Live-Elektronik und akustischer Ensemblemusik sind das Markenzeichen des "Ensemble Decoder“ aus Hamburg, das am Freitag, 25. Oktober, ab 19.30 Uhr in der Feuerwache Sudenburg zu erleben ist. Das 2011 in Hamburg gegründete Ensemble versteht sich als "Band“ für zeitgenössische Musik und zählt zu den innovativsten und unberechenbarsten jungen Ensembles der Neue-Musik-Szene. Ihr frischer und energischer Klang, der sich aus der Kombination von elektrischen und akustischen Instrumenten ergibt, unterscheidet sie von konventionellen zeitgenössischen Kammermusikensembles. Ein Schwerpunkt des Ensembles ist die Zusammenarbeit mit jungen Komponisten - im Konzert in Magdeburg erklingen mit Werken von Alexander Schubert und Andrej Koroliov Kompositionen zweier Ensemblemitglieder.
Verblüffender Klang
"Quarzmusik“ von Pina Rücker verblüfft ihre Zuhörer. Die elektronischer Musik ähnelnden Klänge erzeugt die Leipziger Musikerin mithilfe von milchglasfarbenen Kristallklangschalen. "Kosmosklang" heißt das Konzert, das am Freitag, 25. Oktober, 21.30 Uhr, in der Feuerwache Sudenburg zu erleben ist. Die analogen, sphärischen Klänge der Musikerin, die sich selbst als Klangarchitektin versteht, werden komplettiert von Videoabeiten von Lucian Patermann.
Brandaktuelles aus New York
Der u.a. am heutigen Landesgymnasium für Musik Wernigerode ausgebildete Reiko Füting lehrt derzeit als Professor für Komposition an der Manhattan School of Music in New York. Nach Magdeburg kommen Studierende dieser renommierten Institution mit Kompositionen New Yorker Komponisten aus drei Generationen. Im Konzert "New York Counterpoint“ am Sonnabend, 26. Oktober, 19.30 Uhr, im Gartensaal des Gesellschaftshauses präsentieren sie Klassiker Neuer Musik wie Steve Reich und Mario Davidovsky, aber auch Uraufführungen von Instrumentalmusik mit Elektronik von Mitgliedern der New Yorker Kompositionsklasse.
In der Konzertinstallation "Light Ground“ am Sonnabend, 21.30 Uhr im Schinkelsaal des Gesellschaftshauses, spielt das Solistenensemble Kaleidoskop anschließend eine audiovisuelle Komposition der kanadischen Künstler Mareike Yin-Yee Lee und Marc Sabat. Gemeinsam schaffen sie eine Umgebung, in dem eine allmähliche Veränderung von Wahrnehmung durch Musik, Licht und Zeichnung im Mittelpunkt steht. "Light Ground“ ist ein Konzert, das Spuren im Raum hinterlässt, eine Begegnung von Kunst und Musik, das die Zuhörer zu Ausstellungs- und Konzertbesuchern gleichermaßen macht.
Klangexperiment nach Guericke
"Die unendliche Feinheit des Raumes“ heißt die Komposition von Oliver Schneller, die im Abschlusskonzert des diesjährigen SinusTon-Festivals in der Konzerthalle "Georg Philipp Telemann“ uraufgeführt wird. Das Werk des in Düsseldorf lebenden und lehrenden Komponisten greift Otto von Guerickes Hauptwerk "Experimenta nuova“ auf und setzt es in ein Klangtheater mit Kammerorchester, Orgel und Elektronik um. In seinem theoretischen Werk beschreibt Guericke unter anderem seinen berühmten Halbkugelversuch. Die Materialien wie Metall, Glas, Holz, Luft und Wasser, die in der Welt Guericke seine große Rolle spielten, greift auch Oliver Schneller in seinem Werk auf. Für die Aufführung konnte neben dem Organisten Franz Danksagmüller und dem Mendelssohn-Kammerorchester Leipzig mit dem Dirigenten Manuel Nawri ein namhafter Experte für Neue Musik gewonnen werden.
Ausstellung
Der Fotograf Edgar Hartung aus Weimar dokumentierte von 2012 bis 2018 die Konzerte und Veranstaltungen des SinusTon-Festivals. Eine Auswahl seiner Arbeiten ist ab dem 8. September während der Veranstaltungen im Gesellschaftshaus zu sehen.
Förderer
SinusTon wird gefördert von der Landeshauptstadt Magdeburg, der Kunststiftung Sachsen-Anhalt, der Kloster Bergeschen Stiftung und freundlich unterstützt vom Generalkonsulat der USA Leipzig, regiocom SE sowie dem Hotel Ratswaage.