Der 1981 in Zweibrücken geborene Komponist Florian Mattil erhält in diesem Jahr das Stipendium für "Experimentelle Musik und Komposition" der Stiftung Künstlerdorf Schöppingen. Dieses Stipendium wird von der Kunststiftung NRW gefördert. Es ist ein Aufenthaltstipendium über sechs Monate in der Stiftung Künstlerdorf Schöppingen (NRW). Florian Mattil wird sein Stipendium mit Beginn des Monats Februar 2011 im Künstlerdorf Schöppingen aufnehmen.
Dieses Stipendium für experimentelle Komposition konnte in den vergangen Jahren bereits an Komponistinnen und Komponisten aus Deutschland, Italien, Argentinien, Südkorea, Litauen, Spanien, Weißrußland und der Türkei vergeben vergeben werden.
Florian Mattil arbeitete zunächst als Regiepraktikant und -assistent in Theater-, Rundfunk-, Film- und Opernproduktionen. Ab 2003 studierte er instrumentale und elektronische Komposition bei Günter Steinke und Dirk Reith an der Folkwang Universität der Künste in Essen. Von 2008 bis 2010 folgte ein Aufbaustudium in demselben Studiengang, das Mattil mit Auszeichnung abschließen konnte. Neben instrumentalen und elektronischen Werken arbeitet er vor allem an interdisziplinären Projekten, bei den sich Performances, Installationen und Klang verbinden. Außerdem arbeitet er zusammen mit Choreografen an Tanztheaterstücken.
In den letzten Jahren waren von Florian Mattil Kompositionen und Aufführungen auch international zu sehen und zu hören. So etwa in 2009 die Performances Telepathos II und III bei der interdisziplinären Plattform "Feldstärke" von "pact Zollverein" in Essen, Paris und Los Angeles oder auch die Komposition zum Tanztheaterstück "gestrandet" nach einem Konzept von Monika Born in der "Dampfzentrale Bern". Auch der Ton zum Tanztheater "Las tres partes" von Leandro Kees, dass 2010 in Tanzhaus NRW in Düsseldorf aufgeführt wurde, stammt von Florian Mattil.
In einen Sinfoniekonzert auf der Zeche Zollverein kam Florian Mattils Orchesterstück "Helium-Flash" im vergangenen Jahr in einem Reigen mit klassischen Stücken von Hadyn bis Mendelssohn zur Uraufführung. Helium-Flash bezeichnet die explosionsartige Fusion von Helium bei der Entwicklung von Sternen. Der Komponist Florian Mattil bemerkte über sein neueste Komposition: „Die physikalischen Prozesse, die in einem Stern ablaufen, haben in ihrer nur scheinbaren Einfachheit und Übersichtlichkeit einen starken Einfluss auf mein Werk genommen. Einzelne Klangereignisse verhalten sich wie Elementarteilchen im Mikrokosmos, die sich in Wolken verdichten und wieder auflösen."
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