Es gibt ein weit verbreitetes Bewusstsein für die Tatsache, dass Raubkopieren eine Straftat ist, die wirtschaftlichen Schaden verursacht. Dieses Bewusstsein hat jedoch nur geringen Einfluss auf das tatsächliche Raubkopierverhalten. Zu diesem Ergebnis kommt die Studie "Digitale Mentalität" des Instituts für Strategieentwicklung in Zusammenarbeit mit dem renommierten Wittener Soziologen Prof. Dr. Dirk Baecker. Die Studie unterscheidet innerhalb der bisher anonymen Masse der Raubkopierer die Gruppen so genannter "PC-Freaks", "Hobby-User", "Pragmatiker" und "PC-Profis" und empfiehlt der Softwareindustrie einen Strategiewechsel. Durch eine Differenzierung in diese Gruppen sei es eher möglich, Raubkopierer gezielt anzusprechen und aus ihnen sogar Kunden zu machen. Mit dieser Strategie könne auch die Rate an Raubkopien erheblich gesenkt werden.
"Um eine Kultur des legalen Umgangs mit geistigem Eigentum in den Medien Computer und Internet zu etablieren, bleibt der Softwarebranche keine andere Möglichkeit, als in Vorleistung zu gehen", erklären Manuel Dolderer und Hergen Wöbken vom Wittener Institut für Strategieentwicklung. "Die Softwareindustrie sollte ihren Umgang mit dem Problem aktiv gestalten und in Bezug auf ihre potenzielle Kundengruppe ehemaliger Raubkopierer eine differenzierte Kommunikation entwickeln."
Die im Auftrag der Microsoft Deutschland GmbH erstellte Studie sucht nach neuen Lösungsansätzen im Umgang mit Raubkopierern. Gegenstand der Untersuchung sind PC-Nutzer, die im privaten Umfeld oder in Unternehmen unrechtmäßige Kopien von Software herstellen und benutzen. Dabei richtet sich der Blick in erster Linie auf die vorherrschende Mentalität im Umgang mit digital vorliegendem geistigen Eigentum.
Dr. Thomas Urek, Urheberrechtsexperte der Microsoft Deutschland GmbH, sagte: "Wir haben diese Studie vor allem darum in Auftrag gegeben, um neue Impulse für eine differenzierte Ansprache von Raubkopierern zu erhalten. Wir wollen das Bewusstsein für das Problem Raukopieren schärfen und eine konstruktive Debatte darüber anzustoßen, die ohne Drohgebärden auskommt."
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